Bürgermeister Rentschler (rechts) übergibt die Schlüssel an Kommandant Bihl. Foto: pst - pst

Modernes Fahrzeug für die Feuerwehr – Tiefer Griff in die Kasse nötig

LichtenwaldDie Freiwillige Feuerwehr Lichtenwald ist technisch für die Herausforderungen der kommenden Jahre gewappnet. Am Wochenende ist ein neues Löschfahrzeug offiziell in Dienst gestellt worden. Das rund 321 000 Euro teure Auto ersetzt ein 25 Jahre altes, deutlich kleineres Löschfahrzeug, ist technisch über das Regelmaß hinaus ausgestattet und damit für alle Eventualitäten im Brandfall und bei technischen Hilfeleistungen gerüstet.

„Die Feuerwehr braucht ein multifunktionales Fahrzeug für alle Einsatzzwecke im Ort, das allen Anforderungen und technischen Standards entspricht“, sagte Bürgermeister Ferdinand Rentschler am Wochenende bei einem Tag der offenen Tür anlässlich der offiziellen Übergabe des Fahrzeugs an die Lichtenwalder Feuerwehr. Das neue Fahrzeug, ein 15-Tonner des Typs HLF 20, löst ein Löschfahrzeug aus dem Jahr 1993 ab, das zwar noch problemlos läuft, mit seiner Ausstattung jedoch den Einsatzanforderungen längst nicht mehr gerecht wird. So ist etwa der Löschwasservorrat im neuen Auto mit 2000 Litern mehr als dreimal so groß wie im bisherigen, die Ausstattung mit Maschinen und Werkzeugen sowie einem hydraulischen Lichtmast mit LED-Leuchten entspricht dem aktuellen Stand der Feuerwehrtechnik.

Digitale Funkausrüstung

Überdies ist es bereits mit digitaler Funkausrüstung, auf die erst im kommenden Jahr umgestellt wird, ausgestattet. Da die Feuerwehr immer öfter auch zur technischen Hilfeleistung, etwa bei Verkehrsunfällen, zur Rettung hilfloser Personen, bei Hochwasser oder der Beseitigung von Unwetterschäden gerufen wird, sind nun auch alle dafür notwendigen Geräte und Hilfsmittel an Bord. „Alles funktional, griffbereit und vor allem topmodern, das erleichtert unsere Aufgaben ganz enorm“, betonte der Lichtenwalder Kommandant Joachim Bihl.

Ein solches Fahrzeug hat seinen Preis und für die Beschaffung war ein tiefer Griff in die Tasche nötig. Inklusive der Ausstattung und aller Extrawünsche musste die Gemeinde rund 321 000 Euro aufbringen. Das Land unterstützte die Beschaffung mit 90 000 Euro, das alte Fahrzeug kann noch für etwa 15 000 Euro vermarktet werden, „aber trotzdem ist das neue Auto ein finanzieller Kraftakt. Es bleibt eben eine Ausgabe von rund 215 000 Euro zu stemmen, das schafft man als kleine Gemeinde nicht regelmäßig. Aber weniger geht nun mal nicht“, sagte Rentschler.

"Preis relativiert sich"

Zwar mögen die Kosten manchem Außenstehenden immer noch sehr hoch erscheinen. Doch die Feuerwehr habe nach dem Grundsatzbeschluss zum Fahrzeugkauf im Jahr 2016 sorgfältig und extrem kostenbewusst geplant. „Mit dem Blick auf andere Gemeinden relativiert sich der Preis sowieso. Dort beläuft er sich für so ein Fahrzeug auch schnell mal auf bis zu 450 000 Euro“, hob Rentschler hervor.

Mit einer respektablen Größe von 36 Aktiven plus weiteren Zugängen aus der sehr engagierten Jugend und damit einer sehr guten Einsatzfähigkeit sei die Feuerwehr Lichtenwald für die Herausforderungen gerüstet. Das neue Auto werde nun „das technische Rückgrat der Feuerwehr für die nächsten Jahrzehnte sein“, sagte Rentschler.