Die Esslinger Landesbühne stellt ihre Saison 2024/25 vor. Marcus Grubes erster Spielplan als Alleinintendant setzt nach dem Abschied Friedrich Schirmers eigene Akzente und verändert die Perspektive.
Das zweite Futur, die Zeitform der vollendeten Zukunft, ist die Grammatik der Zäsuren. Wenn nach den Sommerferien die Saison 2024/25 der Landesbühne Esslingen (WLB) beginnt, wird Intendant Friedrich Schirmer von Bord gegangen sein und Marcus Grube das Ruder überlassen haben. Die Zäsur setzt der alsbaldige Alleinintendant mit seinem neuen Spielplan. Denn der steht im Futur, nicht dem zweiten, sondern dem ersten: Eine offene, unvollendete Zukunft wird in die theatrale Ausschau genommen mit Stücken wie „Jeeps“ über soziale Gerechtigkeit durch allgemeine Verlosung vererbter Vermögenswerte, „Keinland“ über die Rettung vor steigenden Meeresspiegeln durch wachsende Plastikmüllberge oder dem ollen „Frankenstein“-Schocker der Romantikerin Mary Shelley, wächst doch der alten Fantasie vom Künstlichen Menschen mit der heraufziehenden Künstlichen Intelligenz ganz neue Brisanz zu. Dystopie? Utopie? Comedy! Chefdramaturgin Anna Gubiani verweist auf Witz und Ironie der Texte, die trotz düsterer Aussichten jeden lähmenden Fatalismus in die Schranken weisen.
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