Ein Zipfel zwischen den neuen Häusern auf dem Stumpenhof ist noch nicht bebaut. Das soll sich nun ändern, weshalb die Fläche kürzlich gerodet wurde. Foto: /Matthias Drißner

Ein letzter Zipfel des Plochinger Neubaugebietes „Stumpenhof Süd“ ist noch grüne Wiese. Das änder sich nun. Stadt und Grundstückseigner haben sich geeinigt, bald rollen die ersten Bagger südwestlich des Talwegs an.

Plochingen - Im Baugebiet „Stumpenhof Süd“ geht es endlich weiter. Das Quartier wurde in den Jahren 2015 und 2016 geplant und größtenteils bereits bebaut – bis auf einen Bereich am südwestlichen Rand unterhalb des Talwegs entlang der Lärmschutzwand bis zum Zwettlerweg. Aufgrund von Schwierigkeiten bei den Grundstücksverhandlungen wurde jenes Gebiet zunächst zurückgestellt. Nach rechtlicher Klärung der Bodenordnung übernahm das Kirchheimer Ingenieurbüro Geoteck die Ausführungsplanung für die Erschließung, welche der Gemeinderat mit großer Mehrheit befürwortete. Kürzlich fasste das Gremium den Baubeschluss und und beauftragten die Verwaltung, die erforderlichen Bauarbeiten für die Erschließung auszuschreiben.

Zwölf Grundstücke werden bebaut

Der Bauabschnitt habe wegen der Grundstücksneuordnung und der rechtlichen Überprüfung der Bodenordnung länger auf die Realisierung warten müssen, so Bürgermeister Frank Buß. Teilweise mussten strittige Punkte mit den Grundstückseignern geklärt werden. Wie der geschäftsführende Gesellschafter von Geoteck, Bernd Neumann, in einer Sitzung des Gemeinderatsausschusses für Bauen, Technik und Umweltschutz darlegte, werden nun die insgesamt zwölf Grundstücke, von denen neun der Stadt gehören, erschlossen. Die Ausführungsplanung für den zweiten Bauabschnitt des Neubaugebiets „Stumpenhof Süd – Talweg“ umfasst neben dem Straßenbau die Ver- und Entsorgungsleitungen. Die Bauarbeiten sollen Anfang März ausgeschrieben werden. „Der Baubeginn könnte Anfang Mai sein“, so Neumann. Ziel sei, dass „die Baumaßnahmen Ende des Jahres abgeschlossen sind“. Die Stadtverwaltung geht von Gesamtkosten von rund 750 000 Euro aus.

Für Reiner Nußbaum und die CDU-Fraktion ist es „erfreulich, dass es nach vielen Jahren nun weitergeht“. Er fragte, ob auch ein Radweg vorgesehen sei. Ebenso freute sich Joachim Hahn (SPD), dass das Baugebiet abgeschlossen werden kann. Ihn interessierte, ob auf den städtischen Grundstücken preisgebundener Wohnraum entsteht. Stefan Kirchner (OGL) erkundigte sich nach den Wegebeziehungen während der Bauphase und, wie die Erschließungskosten umgelegt werden. Zudem fragte er, ob der Bereich teilweise verkehrsberuhigt geplant werde. Die Erschließungskosten würden nach einer festgelegten Satzung auf die Grundstücksfläche umgerechnet, erläuterte Buß. Zu den Verkehrsfragen antwortete Geoteck-Geschäftsführer Neumann, ein Fußweg könne entlang der Lärmschutzwand weitergeführt werden. Und für das Neubaugebiet sei ein Rad- beziehungsweise Fußweg in Mischverkehr geplant.

Rodungen abgeschlossen

Der fraktionslose Klaus Hink wollte wissen, ob es noch weitere „Rechtsstreitigkeiten“ bezüglich des Neubaugebiets „Stumpenhof Süd“ gab. Er kritisierte die „neue Art des Umgangs“, die er als „Bruch mit der bisherigen Tradition der Freiwilligkeit“ sieht. Einer der Gründe, weshalb es länger dauerte, so Bürgermeister Buß, war, dass ein Alteigentümer seinen Garten behalten wollte. Man habe sich schließlich „rechtskonform“ geeinigt. Bei einer Gegenstimme von Hink stimmten die Gemeinderäte der Ausführungsplanung der Firma Geoteck zu.

Zum Schutz nistender Vögel und noch vor Beginn der Vegetationszeit wurden Ende Februar die dortigen Bäume gefällt sowie Brombeerhecken, Gestrüpp und Buschwerk gerodet, damit die Erschließung des Geländes beginnen kann.