Daniel Siebert äußert sich. Foto: IMAGO/Thomas Thienel

Für Edin Terzic ist das vermeintliche Foul an Karim Adeyemi in Leverkusen ein „klarer Elfmeter“. Der ausgebliebene Pfiff erzürnt den BVB-Trainer. Schiedsrichter Daniel Siebert sieht das anders.

Schiedsrichter Daniel Siebert hat die harsche Kritik des Dortmunder Fußballlehrers Edin Terzic wegen eines ausgebliebenen Elfmeterpfiffs im Bundesliga-Spitzenspiel bei Bayer Leverkusen (1:1) als „unverständlich“ bezeichnet.

„Aus seiner Sicht kann ich das für diesen Einzelfall zwar nachvollziehen. Aber man muss die Szene im Gesamtkontext des Spiels sehen. Wenn ich auf der einen Seite bei einer ähnlichen Situation zwischen Can und Palacios keinen Elfmeter für Leverkusen gebe, werde ich das natürlich auf der anderen Seite auch nicht tun“, sagte der Berliner am Montag der „Bild“ mit Verweis auf eine ähnlich strittige Szene im Dortmunder Strafraum. „Deshalb sind dann die Aussagen des Trainers unverständlich für mich“, fügte Siebert an. 

„Jedes Spiel fängt wieder bei null an“

Die Dortmunder hatten nach einem vermeintlichen Foul von Edmond Tapsoba in der 73. Minute der Partie beim Stand von 1:0 für einen Elfmeter gefordert. „Der Kontakt am rechten Oberschenkel von Adeyemi war so minimal, dass er nicht ursächlich den Sturz auslöste. Also keine Schwalbe, aber auch kein elfmeterreifes Foul“, befand Siebert.

Auch den Vorwurf von Terzic, dass Fouls an Adeyemi seit dessen Schwalbe vor Monaten wiederholt nicht geahndet worden seien, hält Siebert für wenig gerechtfertigt: „Herr Terzic kann nicht erwarten, dass ich vermeintliche Fehlentscheidungen aus anderen Spielen kompensiere. Jedes Spiel fängt wieder bei null an. Für mich reichte es am Sonntag nicht zu einem Strafstoß – und das war der einzige Grund für meine Entscheidung.“