Nach den Schüssen, unter anderem in Eislingen, sind viele Fragen offen. Foto: dpa/Kohls

Die junge Frau, die vor einer Woche in Eislingen angeschossen worden ist, liegt nach wie vor im Krankenhaus. Sie hat inzwischen Aussagen gemacht. Zu vielen Fragen schweigen die Ermittler bisher – auch zu einem möglichen Schuss in Donzdorf.

Im Filstal herrscht Verunsicherung. Nach Schüssen an mindestens drei Orten innerhalb von 24 Stunden gibt es nicht nur zwei Schwerverletzte, sondern nach wie vor viele offene Fragen. Seit die Taten vor rund einer Woche geschehen sind, herrscht aufseiten der Ermittler das große Schweigen. Kaum etwas ist nach draußen gedrungen. Dafür ist die Polizeipräsenz im Filstal deutlich erhöht worden. Die beteiligten Polizeipräsidien und Staatsanwaltschaften haben eine Ermittlungskooperation unter Federführung des Landeskriminalamts (LKA) gegründet. So soll geklärt werden, ob es Zusammenhänge gibt.

Das fragen sich auch viele Menschen zwischen Plochingen (Landkreis Esslingen) und Eislingen (Landkreis Göppingen). Dabei steht besonders die 21 Jahre alte Frau im Blickpunkt, die am frühen Morgen des 24. Februar in Eislingen auf offener Straße aus einem Auto heraus beschossen worden ist. Eine Kugel traf sie ins Bein. Von der Schwerverletzten erhoffen sich die Ermittler Hinweise auf mögliche Täter. Sie liegt nach wie vor im Krankenhaus. „Die geschädigte Frau erlitt durch den Schuss einen komplizierten Bruch im Knie. Sie wurde auch bereits ausführlich vernommen. Sie befindet sich noch stationär in Behandlung“, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Ulm unserer Zeitung. Was die 21-Jährige ausgesagt hat, wird nicht veröffentlicht. „Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren“, so der Sprecher.

Verunsicherung herrscht auch einige Kilometer weiter. Denn in Donzdorf will ein Anwohner in derselben Nacht, in der die Schüsse im nahen Eislingen fielen, ebenfalls ein schussartiges Geräusch gehört haben. Doch bis heute haben die Ermittler nicht preisgegeben, ob dort tatsächlich geschossen worden ist oder ob es sich um einen anderen Knall gehandelt hat.

Keine neuen Informationen gibt es auch zu den Schüssen nur einen Tag später in Plochingen. Dort ging am frühen Samstagmorgen die Scheibe eines Friseursalons zu Bruch. Als der 66 Jahre alte Wirt einer Kneipe darauf aufmerksam wurde und mit einigen Gästen auf die Straße kam, schossen zwei Maskierte auf ihn und verletzten ihn ebenfalls schwer. In derselben Nacht gab es zudem Schüsse auf ein weiteres Friseurgeschäft im benachbarten Reichenbach. Die beiden Salons haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Und nur zwei Wochen zuvor fielen Schüsse in Ostfildern. Alles ein zeitlicher und räumlicher Zufall? Das ist ungeklärt – und die Anwohner im Filstal bleiben verunsichert.