Der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun und der Kronzeuge Oliver Bellenhaus (rechts) Foto: dpa/Peter Kneffel

Der mitangeklagte ehemalige Wirecard-Manager Oliver Bellenhaus ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das Gericht glaubt ihm wohl mehr als dem Hauptangeklagten Markus Braun.

Es ist der hundertste Verhandlungstag im Betrugsprozess um den untergegangenen Skandalkonzern Wirecard. Es soll ein denkwürdiger werden – und das nicht des runden Jubiläums wegen. Sichtbar wird das schon am Haupteingang. Denn durch den spaziert diesmal der mitangeklagte Kronzeuge Oliver Bellenhaus, von dem man bislang nicht genau wusste, für wie belastbar ihn das Gericht unter Richter Markus Födisch wirklich hält. Tags zuvor aber hatten Födisch & Co ihn nach 1311 Tagen gegen Auflagen aus dem Gefängnis entlassen. Der Hauptangeklagte und frühere Wirecard-Chef Markus Braun dagegen schmort weiter. Er wird durch einen Nebeneingang „aus der Untersuchungshaft vorgeführt“, wie es im Gerichtsjargon heißt. Beides sind bemerkenswerte Fingerzeige.