Die beiden beteiligten Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Foto: SDMG/Kohls

Auf der Auffahrt zur Adenauerbrücke geriet am Donnerstagabend ein Streifenwagen bei einer Einsatzfahrt in den Gegenverkehr.

Esslingen - Ein Streifenwagen der Polizei ist auf der Auffahrt zur Adenauerbrücke in Esslingen am späten Donnerstagabend mit einem entgegenkommenden Personenwagen zusammengestoßen. „Der Wagen war auf Einsatzfahrt und mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs“, sagte Ramona Noller, Sprecherin des Polizeipräsidiums Reutlingen, das auch für den Landkreis Esslingen zuständig ist. Von der Ulmer Straße her kommend, war der 25-jährige Polizist den Angaben zufolge mit dem Einsatzwagen in einer lang gezogenen Rechtskurve auf die Gegenfahrbahn geraten.

Durch den Unfall wurden drei Personen verletzt. Darunter ist auch die 24 Jahre alte Beifahrerin in dem Audi, die laut der Polizei schwanger ist. Sie wurde vorsorglich zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht. Über die Schwere der Verletzungen machte die Polizei keine Angaben. Auch die anderen drei am Unfall beteiligten Personen wurden zunächst in Krankenhäusern untersucht. Dabei wurden auch bei der 29-jährigen Polizistin und dem 24-jährigen Audi-Fahrer leichte Verletzungen festgestellt.

Nach Polizeiangaben war offenbar überhöhte Geschwindigkeit des Streifenwagens der Grund für den Unfall. Die Polizeisprecherin Ramona Noller sagte: „Geschwindigkeit spielt bei Einsatzfahrten immer eine Rolle, wir müssen schnell zum jeweiligen Einsatzort gelangen.“

Die Polizei ist von den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung befreit, „soweit das zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben dringend geboten ist“, heißt es in Paragraf 35 der Rechtsverordnung. Dies gilt bei Einsatzfahrten – und insbesondere bei eingeschaltetem Blaulicht und Martinshorn. Dabei muss jedoch stets „die öffentliche Sicherheit und Ordnung“ gewährleistet werden.

Bei Unfällen im Straßenverkehr können auf den Verursacher grundsätzlich verschiedene Strafen zukommen, von Bußgeldern über Fahrverbote bis hin zu Freiheitsstrafen in extremen Fällen. „Dabei spielt es keine Rolle, ob hinter dem Lenkrad ein Polizeibeamter sitzt oder nicht“, sagte Noller. Auch die Tatsache, dass der Wagen sich auf dem Weg zu einem Einsatz befand, sei dabei irrelevant für etwaige Sanktionen, die nun auf den Fahrer zukommen könnten.

An beiden Fahrzeugen entstand durch die Wucht des Aufpralls ein Totalschaden, sowohl der Audi als auch der Streifenwagen mussten abgeschleppt werden. Die Polizei gibt den Gesamtschaden mit 85 000 Euro an. Zudem musste die Adenauerbrücke für die Aufräumarbeiten nach dem Unfall von 21.45 Uhr bis etwa 0.15 Uhr gesperrt werden. Eine spezielle Reinigungsmaschine nahm die ausgelaufenen Flüssigkeiten auf. Die Feuerwehr war vorsorglich ebenfalls mit vier Einsatzkräften im Einsatz. Zudem war der Rettungsdienst mit vier Rettungswagen, zwei Notärzten und einem Einsatzleiter sowie einem Leitenden Notarzt vor Ort.