Äußerlich macht die „Hitler-Linde“ keinen rechtslastigen Eindruck. Foto: red/privat

90 Jahre, nachdem der „Führer“ durch Nellingen fuhr, vermarkten Gemeinde und Schwäbischer Albverein den Besuch auf einem Rundwanderweg und in einer Broschüre. Wie kann das sein?

Der Kabarettist Werner Finck hat es in der für ihn typischen Doppeldeutigkeit so ausgedrückt: Seine neue Adolf-Hitler-Eiche sei gerade noch ganz klein gewesen. Nur bis zu den Knöcheln sei sie ihm gegangen. „Dann reichte sie mir bis an die Knie, und jetzt steht sie mir schon bis zum Hals.“ Über die Hitler-Linde in Nellingen auf der Alb (Alb-Donau-Kreis) konnte man das wohl noch nie sagen. Sie war schon groß und mächtig – und den Nellingern über den Kopf gewachsen –, als sie 1933 auf den Namen des Diktators getauft wurde.