Die Firma Heller beschäftigt an zwei Standorten am Stammsitz Nürtingen rund 1500 Mitarbeiter. Foto: oh - oh

Das Nürtinger Familienunternehmen begann mit der Fabrikation von Uhrmacherwerkzeug. Heute ist es weltweit präsent. Ab Mai gibt es eine Sonderausstellung im Stadtmuseum.

NürtingenIm Alter von 25 Jahren hat Hermann Heller in Nürtingen ein Handelsgeschäft sowie eine Fabrikation für geschützte Artikel und Uhrmacherwerkzeug gegründet. Dies war vor 125 Jahren die Geburtsstunde des Familienunternehmens, der heutigen Gebrüder Heller Maschinenfabrik. Mit dem Vertrieb von Werkzeugen aller Art legte er den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte. „Einen erheblichen Anteil unseres Erfolgs verdanken wir unseren Mitarbeitern, die ihre Aufgaben tagtäglich aufs Neue motiviert und auf einem herausragenden Niveau erfüllen“, sagt Klaus Winkler, CEO der Heller-Gruppe.

Die Geschichte von Heller ist untrennbar mit der Entwicklung der Stadt Nürtingen verbunden, wo das Unternehmen bis heute seinen Hauptsitz hat. Schon wenige Monate nach der Gründung expandierte Hermann Heller und pachtete den „Steinernen Bau“, er war die erste größere Produktionsstätte, in der sieben Arbeiter und drei Lehrlingen Parallelschraubstöcke, Ventilatoren und Wendeltreppen herstellen. Mit der Produktion von Kaltkreissägen zum Sägen von Metallen sowie der Fertigung von Sägeblattschärfmaschinen und Gewindeschneidapparaten gelang dem jungen Familienbetrieb 1898 der Einstieg in den Maschinenbau.

2900 Mitarbeiter weltweit

Im Jahr 1900 stieg Hermann Hellers Bruder Ernst als gelernter Kaufmann ins Unternehmen ein. Dies war die Geburtsstunde der „Gebrüder Heller Werkzeug- und Maschinenfabrik“. Da die Nachfrage nach Maschinen aus dem Hause Heller groß war, zog man zur Jahrhundertwende auf das neu errichtete Firmengelände an der Neuffener Straße. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg begann Heller mit der Entwicklung und Produktion von Sondermaschinen zur Bearbeitung von Flugzeug- und Schiffsmotoren. Nach Kriegsende machte sich das Familienunternehmen im Maschinenbau schnell einen Namen und begann in den 50er-Jahren mit dem Bau von Transferstraßen, etwa für die Automobilindustrie.

Nach dem Tod der Gründerväter Hermann und Ernst führte die zweite Generation mit Hermann Heller Junior und seinen Brüdern Rolf und Werner das Unternehmen in die Zeit des Wirtschaftswunders. In den 60er-Jahren übernahm mit Hubert und Berndt Heller die dritte Generation die Führung in der Maschinenfabrik und entwickelte die Firma zu einer international erfolgreichen Unternehmensgruppe mit Standorten in allen wichtigen Märkten. Heute entwickelt und produziert die Heller-Gruppe mit rund 2900 Mitarbeitern weltweit Bearbeitungszentren und Fertigungssysteme zur spanenden Bearbeitung für Kunden aus der Fahrzeugindustrie und vielen anderen Branchen. In den vergangenen Jahren wurde das Programm um Anlagen zur Beschichtung von Zylinderlaufbahnen erweitert. Trotz politischer Unsicherheiten blickt man bei Heller im Jubiläumsjahr optimistisch in die Zukunft. „Wir starten unser Jubiläumsjahr mit gut gefüllten Auftragsbüchern und wollen auch 2019 erfolgreich arbeiten“, sagt Klaus Winkler.red

Zur Feier des Jubiläums zeigt das Stadtmuseum Nürtingen von Mai bis Oktober die Sonderausstellung „Beim Heller g’lernt“, in der die Besucher in die Historie des Maschinenbauers eintauchen können. Am 6. Juli findet zudem ein Jubiläumstag im Nürtinger Stammwerk für die Mitarbeiter samt Familien.