Berlin (dpa) - Als Bodo Mende und Karl Kreile die Hochzeitstorte anschneiden, strahlen sie. Auf diesen Tag haben die beiden Männer lange gewartet: ihre Hochzeit. Gestern schlossen sie in der Stadt Berlin die Ehe. Bei der Hochzeit der beiden waren ihre Familien und Freunde dabei. Aber auch viele Reporter fotografierten und filmten die Trauung des Paares. Der Grund: Der Tag war nicht nur für die beiden etwas ganz Besonderes, sondern für viele Beziehungen, in denen sich zwei Männer oder zwei Frauen lieben.

Diese Paare durften in Deutschland bisher nicht heiraten. Doch seit gestern erlaubt ein neues Gesetz auch diese Ehen. Bodo Mende und Karl Kreile waren daraufhin die ersten, die sich trauen ließen.

Die beiden haben nun die gleichen Rechte wie andere verheiratete Paare. „Jetzt haben wir eine Situation erreicht, wo wir das erste Mal sagen können: Wir sind gleichberechtigt“, hatte Bodo Mende kurz vor der Hochzeit gesagt. Wenn sie wollten, dürfen die beiden nun zum Beispiel gemeinsam Kinder adoptieren.

Um das Gesetz hatten Politiker lange gestritten. Als sie es im Sommer beschlossen, freuten sich viele Menschen. Andere meinen jedoch: Die Ehe ist nur etwas zwischen Mann und Frau. Denn es geht in der Ehe oft auch darum, Kinder zu bekommen. Weil das nur Mann und Frau können, müsse die Ehe zwischen diesen beiden einen besonderen Schutz und spezielle Rechte bieten. Kinder möchten Mende und Kreile nicht adoptieren. Sie freuen sich aber, dass jetzt andere in ihrer Situation die Möglichkeit haben.

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