Malaika Mihambo verpasst die WM. Foto: dpa/Swen Pförtner

Ein Muskelfaserriss zwingt Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo zum WM-Verzicht. Die Ausnahme-Athletin beendet ihre Saison vorzeitig – und blickt jetzt schon auf das nächste Jahr.

Das deutsche Leichtathletik-Team muss bei den Weltmeisterschaften in Budapest ohne Gold-Hoffnung Malaika Mihambo auskommen. Aufgrund ihrer bei den deutschen Meisterschaften in Kassel erlittenen Verletzung sagte die Weitsprung-Olympiasiegerin am Dienstag ihren Start bei den Titelkämpfen in Ungarn ab. 

„Ich bin sehr traurig, dass die Saison nicht wie geplant stattfinden und ich bei der WM in Budapest nicht an den Start gehen kann“, ließ die 29-Jährige von der LG Kurpfalz mitteilen. „Ich bin, wie man bei den deutschen Meisterschaften gesehen hat, in absoluter Top-Form in Richtung WM gewesen. Das hätte ich gerne in Budapest gezeigt.“ Jetzt müsse sie Geduld haben, „um dann nächstes Jahr bei den Europameisterschaften in Rom und den Olympischen Spielen in Paris wieder alles geben zu können. Darauf liegt mein Fokus.“

Muskelfaserriss im linken Oberschenkel

Bei der WM vom 19. bis 27. August in der ungarischen Hauptstadt wollte Mihambo ihren Titel erfolgreich verteidigen und zum dritten Mal Weltmeisterin werden. Bei den nationalen Titelkämpfen vor anderthalb Wochen in Kassel hatte sie zum sechsten Mal nacheinander mit 6,93 Metern den deutschen Meister-Titel gewonnen. Sie musste den Wettkampf aber abbrechen. Später stellte sich heraus, dass sie sich im linken Oberschenkel einen Muskelfaserriss zugezogen hat. 

„Einer Athletin wie Malaika hilft bei Trainingsausfall sicher ihre Erfahrung, aber am Ende ist auch bei ihr die Form entscheidend“, hatte Trainer Ulli Knapp noch vor wenigen Tagen gesagt. Alles werde versucht, um die Zwangspause wenigstens ein wenig zu verkürzen.

Schon im Vorjahr hatte die Gesundheit die Titelkampf-Planungen von Mihambo beeinträchtigt. Nach der WM in den USA und vor den Europameisterschaften in München hatte eine Corona-Infektion sie gestoppt. Trotzdem trat sie in München an und erkämpfte sich Silber. „Wie Malaika das gemacht hat, das war für mich ein Wunder“, sagte ihr Trainer Knapp schon einmal über den EM-Auftritt. Auf dieses Wunder muss nicht nur er in diesem Jahr verzichten.