Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin Foto: dpa/Uncredited

Britischer Geheimdienste sehen in den aufständischen Söldnertruppen die „größte Herausforderung“ der jüngeren Zeit. „Mit ziemlicher Sicherheit“ sei das Ziel der Gruppe Wagner Moskau.

Der Aufstand der Söldnertruppe Wagner ist nach Ansicht britischer Geheimdienste für den russischen Staat die „größte Herausforderung“ der jüngeren Zeit. „In den kommenden Stunden wird die Loyalität der russischen Sicherheitskräfte und insbesondere der russischen Nationalgarde entscheidend für den Verlauf der Krise sein“, betonte das Verteidigungsministerium in London am Samstag. Es gebe bisher nur „sehr begrenzte Beweise“ für Kämpfe zwischen Wagner und Sicherheitskräften. Dies deute darauf hin, dass einige russische Truppen wahrscheinlich „passiv“ geblieben seien und Wagner nachgegeben hätten.

Ziel mit ziemlicher Sicherheit Moskau

Einheiten der Wagner-Gruppe hätten an mindestens zwei Stellen aus der Ukraine die russische Grenze überschritten, hieß es in der Mitteilung weiter. In der südrussischen Stadt Rostow habe Wagner „mit ziemlicher Sicherheit wichtige Sicherheitseinrichtungen besetzt, darunter das Hauptquartier, das die russischen Militäroperationen in der Ukraine leitet“. Nun würden Wagner-Einheiten das südwestrussische Gebiet Richtung Norden durchziehen. „Mit ziemlicher Sicherheit“ sei ihr Ziel, die Hauptstadt Moskau zu erreichen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor 16 Monaten täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.