Das kleine Lichtspieltheater Central in der Dreikönigstraße in Kirchheim öffnet an diesem Mittwoch zum letzten Mal. Foto:  

Weil der Pachtvertrag ausläuft, gehen im mehrfach ausgezeichneten Kirchheimer Programmkino Central an diesem Mittwoch die Lichter aus. Damit endet nach 67 Jahren eine Ära. Für Cineasten gibt es einen kleinen Trost.

Nach 67 Jahren geht in Kirchheim eine Ära zu Ende: An diesem Mittwoch schließt sich im Kultkino Central nach der Abendvorführung der Vorhang für immer. Ausgerechnet „Ein Triumph“ heißt der Streifen, der um 20.15 Uhr in dem kleinen Lichtspieltheater mit seinen 138 Plätzen zu sehen ist – zum Abschied wird fast schon trotzig eine französische Komödie gezeigt.

Dabei ist den Betreibern gar nicht heiter zumute: „Leider müssen wir den Kinobetrieb im Central zum 4. Januar 2023 einstellen“, teilt die Betreiberfamilie Frech auf ihrer Internetseite mit. Grund dafür ist, dass der Mietvertrag für das Gebäude in der Dreikönigstraße demnächst ausläuft. Nachdem sich die Pächter nicht mit der Vermieterin über die Konditionen einer Vertragsverlängerung einigen konnten, ziehen sie die Konsequenzen. Schon einmal, im Jahr 2014, stand der Betrieb des Kinos wegen Uneinigkeiten zwischen beiden Seiten auf der Kippe. Der Rechtsstreit über die Höhe der Miete endete damals mit einem Vergleich.

Die Entscheidung fällt den Betreibern der beiden Kirchheimer Lichtspieltheater Central und Tyroler nicht leicht: „Die Kinobetriebe Frech stehen seit 1955 für fantastische Filme, Spannung, Filmkunst, viel Gefühl und erstklassige Unterhaltung für die ganze Familie“, betonen Eberhard und Ulrike Frech. Ihre Kinos lebten nicht von Blockbustern, die die Kasse füllen, sondern von ungewöhnlichen Filmen, die meist mit kleinem Budget entstanden und mit unbekannten Schauspielern besetzt sind. Für dieses Konzept wurden die Programmmacher mehrfach von der Medien- und Filmförderung Baden-Württemberg (MFG) ausgezeichnet.

Ein Trost für die Kirchheimer Cineasten: Das mit 55 Plätzen deutlich kleinere Programmkino Tyroler am Postplatz besteht fort. Das Gebäude ist im Familienbesitz.