Acht Monate lang wird Roland Klenk noch der Chef im Rathaus von Leinfelden-Echterdingen sein. Foto: Günter E. Bergmann

Im Dezember wird sich zeigen, wer Roland Klenk ins Amt folgt. Der Rathauschef von Leinfelden-Echterdingen wirkt derweil alles andere als amtsmüde.

In acht Monaten wird Roland Klenk in den Ruhestand gehen, seine Aufgaben als Oberbürgermeister von Leinfelden-Echterdingen in jüngere Hände legen. Die Vorbereitungen für die OB-Wahl sind angelaufen: Am Sonntag, 3. Dezember, werden die Menschen, die in Leinfelden-Echterdingen leben, entscheiden, wer Klenks Nachfolgerin oder Nachfolger wird. Das steht seit Dienstagabend fest. Den Termin für eine eventuell nötige Stichwahl hat der Gemeinderat für Sonntag, 17. Dezember, festgesetzt. Der Posten wird kurz nach den Sommerferien im Staatsanzeiger ausgeschrieben, bis zum 6. November können sich Interessierte darauf bewerben.

Seit fast 22 Jahren hat Roland Klenk dieses Amt inne. Müde wirkt der Rathauschef derweil nicht – vielmehr angriffslustig und irgendwie gelöst. So nutzte er die jüngste Gemeinderatssitzung, um mit deutlichen Worten zu beschreiben, was Städte und Gemeinden leisten müssen, um den vielen Menschen, die aktuell in Deutschland Zuflucht suchen, eine Unterkunft zu bieten. Der Anlass: Der Gemeinderat sollte an diesem Abend 2,6 Stellen bewilligen, um die angespannte Personalsituation in der örtlichen Ausländerbehörde zu entschärfen.

„Wir Kommunen müssen uns nichts vorwerfen. Wir haben das Problem zu lösen und sind mit unseren Kräften am Ende. Aber vom Bund kommt nichts“, sagte der 71-Jährige. Von der einen Milliarde Euro mehr an finanzieller Unterstützung, welcher der Bund und die Ländern den Städten und Gemeinden jüngst beim Flüchtlingsgipfel zugesagt haben, habe die Stadt Leinfelden-Echterdingen zwar einige Hunderttausend Euro zu erwarten. Mit den neuen Stellen, die der Gemeinderat, zur Entlastung des Ausländeramtes, an diesen Abend auch bewilligt hat, sei diese Summe aber schon bald aufgebraucht.

Allein das Flüchtlingscamp, welches in den Sommerferien auf dem Renault-Gelände aufgebaut wird, werde die Stadt Millionen Euro kosten. Diese Unterkunft wird nicht ausreichen, um die Schutzsuchenden, die Leinfelden-Echterdingen aufzunehmen hat, unterzubringen. Die Kommune muss im kommenden Jahr 350 Geflüchteten ein Dach über den Kopf bieten; 2025 werden es weitere 250 Menschen sein, rechnete Klenk vor. Weitere Unterkünfte müssen also geschaffen werden. Wo genau? Auf diese Frage wird der Technische Ausschuss am 19. Juli in einer Sondersitzung Antworten finden müssen.