Unter den deutschen Städten hat nur Stuttgart Grund zur Freude über das Ranking des „Economist“. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Wien belegt erneut Platz eins auf einer weltweiten Rangliste der lebenswertesten Städte. Unter den Top Ten ist keine deutsche Stadt vertreten. Frankfurt rutschte ab. Aber Stuttgart hat deutlich an Attraktivität gewonnen.

Der britische „Economist“ hat seiner Liste der lebenswertesten Städte auf der Welt veröffentlicht. Platz eins ist eine alte Bekannte: Wien behauptet sich auch 2023 und damit zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren auf dem globalen Spitzenplatz. Österreichs Hauptstadt punktet erneut mit hoher Sicherheit, guten öffentlichen Einrichtungen und einem reichhaltigen Kulturangebot.

„In Vienna they call it Lebenskunst“, schreiben die Juroren. Die Lebenskunst in Wien hat es ihnen also besonders angetan. Auf den weiteren Plätzen folgen Kopenhagen (Rang 2), Melbourne (Rang 3), Sydney (Rang 4) und Vancouver (Rang 5).

Drei kanadische Städte unter den besten Zehn

Kanada schneidet überhaupt sehr gut ab: Das nordamerikanische Land belegt neben dem fünften Platz auch die Ränge sieben – mit Calgary – und neun – mit Toronto.

Mehrere europäische Städte, darunter auch Stockholm, Rotterdam und London, fielen diesmal weit zurück. Deren Bewertungen hätten sich zwar nicht deutlich verschlechtert, doch Städte in Asien und dem Mittleren Osten hätten aufgeholt, hieß es in dem Bericht. Außerdem wurde auf Streiks und gewalttätige Proteste in Westeuropa hingewiesen, die zuletzt häufiger vorkamen.

Paris rutscht ab, wegen der vielen Demonstrationen

Zürich, 2022 noch dritte, rutschte auf Platz sechs. Auch Paris wurde schlechter bewertet als im Vorjahr. 2022 noch auf Platz 19 landete die französische Hauptstadt nun auf dem 24 Platz. Nach Angaben der Autoren der Studien beeinträchtigten die massiven Demonstrationen gegen die Rentenreform die Bewertung.

Frankfurt ist aus der Rangliste der zehn lebenswertesten Städte der Welt verdrängt worden. Die Metropole am Main war voriges Jahr als einzige deutsche Stadt in der Spitzengruppe des Index gelistet. Nun rutschte Frankfurt von Platz 7 auf Platz 17 ab, den sich die Stadt mit Berlin teilt.

Jubel in Stuttgart

Hamburg fiel von Rang 16 auf 22, Düsseldorf rutschte von 22 auf 29 ab. Aus deutscher Sicht hat nur Stuttgart Grund zur Freude: Die baden-württembergische Landeshauptstadt verbesserte sich um 13 Ränge und landete auf Platz 25., wie aus dem neuen Bericht vom Donnerstag hervorging. Argumentiert wird der Aufstieg dank der Aufhebung von Covid-Beschränkungen. Stuttgart liegt damit – Applaus! Tusch! – vor London (Rang 46) und New York (Platz 69).

Für den Index wurden die Faktoren Stabilität, Gesundheitswesen, Bildung, Infrastruktur sowie Kultur und Umwelt bewertet. Damaskus, Tripolis, Lagos und Kiew gehören laut dieser Analyse derzeit zu den zehn unattraktivsten Städten der Welt.