Die Gefahr eines Lawinenabgangs steigt, wenn es innerhalb kurzer Zeit viel schneit. Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Es sah zunächst nach einer möglichen Katastrophe aus. Die Behörden vermuteten bis zu 18 Wintersportler, die von einem Lawinenabgang in Österreich betroffen sein könnten. Es wurde Großalarm ausgelöst.

Bei einem Lawinenabgang in den Ötztaler Alpen in Österreich sind zwei Wintersportler aus den Niederlanden ums Leben gekommen. Zwei weitere verschüttete Personen waren bis zum Donnerstagnachmittag geborgen worden, eine davon wurde laut Polizei mit Verletzungen in ein Krankenhaus geflogen. Über den Zustand des zweiten Geborgenen lagen zunächst keine genauen Informationen vor. Es wurden keine weiteren Opfer unter den Schneemassen vermutet.

Ursprünglich war von möglicherweise 18 betroffenen Personen ausgegangen worden. Dies bestätigte sich letztlich jedoch nicht. Es hätten sich insgesamt 17 Wintersportler aus den Niederlanden und vier Bergführer im Nahbereich befunden, die meisten seien aber nicht von den Schneemassen erfasst worden. Bei den Wintersportlern handelte es sich um eine Skitourengruppe, so die Bergrettung. Die unverletzten Urlauber und die Bergführer wurden ins Tal gebracht.

Schneemassen kamen laut Analyse spontan ins Rutschen

Die Rettungs-Arbeiten mussten zeitweilig unterbrochen werden, um die bedrohlichen Schneemassen an den Rändern des Hangs wegzusprengen. Zu dem Lawinenabgang war es auf der Route zur auf 2501 Metern Seehöhe gelegenen Martin-Busch-Hütte gekommen.

In den vergangenen Tagen hatte es in den Bergen Tirols viel Neuschnee gegeben. Hubschraubercrews, Bergretter, Hundestaffeln und Alpinpolizei waren im Unglücksgebiet im Einsatz. Vorsorglich war Großalarm auch bei den Kliniken in der Region ausgelöst worden. Das Schneebrett - laut Behörden etwa 180 Meter lang und 80 Meter breit – hatte sich nach ersten Erkenntnissen von selbst gelöst.

Erst am Dienstag wurde einer sechsköpfigen Wandergruppe am Bärenkopf am Achensee (Bezirk Schwaz) eine Gleitschneelawine zum Verhängnis. Ein 19-jähriger Deutscher wurde von den Schneemassen fast 300 Meter mitgerissen, verschüttet und getötet. Seine Begleiter überlebten den Unfall. Laut einer Analyse des Lawinenwarndienstes wurde die Lawine nicht unmittelbar von den Wanderern ausgelöst, sondern die Schneemassen seien spontan ins Rutschen gekommen.