Exotisch, erotisch, aber auch politisch: Josephine Baker kokettierte mit dem Klischee der wilden Schwarzen. Foto: Stiftung Stadtmuseum Berlin

Die Bundeskunsthalle Bonn zeigt in der Ausstellung „Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit“ (bis 24. September) die vielen Facetten der Tänzerin Josephine Baker, einer Ikone des 20. Jahrhunderts.

Womit ist sie in die Geschichte eingegangen? Mit Bananen! Josephine Baker wurde berühmt mit ihrem Tanz, bei dem sie ein Röckchen aus Bananen wackeln ließ – und mit dem Klischee der schwarzen, wilden Tänzerin kokettierte. Baker war in den 1920er Jahren nicht nur die höchstbezahlte Revuetänzerin, sondern auch der erste Superstar mit afroamerikanischen Wurzeln. Ihren Durchbruch hatte sie im berühmten Pariser Varietétheater „Folies Bergère“ mit der „Revue Nègre“, die 1926 auch das Publikum in Berlin begeisterte.

Die 1906 geborene Amerikanerin war aber weit mehr als eine begnadete Tänzerin, die für Exotik und Erotik stand. Josephine Baker nutzte ihren Erfolg, um zu kämpfen – gegen Rassismus und Diskriminierung und für Gleichberechtigung. Die Bundeskunsthalle Bonn zeigt in der Ausstellung „Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit“ (bis 24. September) die vielen Facetten dieser Ikone, die sich aus dem Armenviertel von St. Louis auf die großen Bühnen Europas tanzte, aber auch in der französischen Résistance zur Agentin ausbilden ließ.