Der Bitcoin ist die Kryptowährung mit der größten Marktkapitalisierung. Es folgen Ether und Tether. Foto: dpa/Fernando Gutierrez-Juarez

An drei US-amerikanischen Börsen sind nun Bitcoins-Fonds zugelassen. Was bedeutete das? Und wie reagiert die Cyberwährung darauf? Wichtige Infos im Überblick.

Seit Oktober hatte der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung Bitcoin (BTC) stark angezogen – in dieser Zeit ist er um rund 60 Prozent gestiegen. Am Mittwoch hat nun die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC (Securities Exchange Commission) den Weg zu börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) frei gemacht. Eine entsprechende Mitteilung wurde nach US-Börsenschluss auf der Webseite der Behörde veröffentlicht.

Nun können börsengehandelte Fonds (ETFs) in den USA, mit denen direkt in Bitcoin investiert werden kann (Bitcoin-Spot-ETFs), an der Börse notiert werden. Bereits seit Monaten wird spekuliert, dass die US-Börsenaufsicht diesen Schritt geht. Dies hatte dem Bitcoin-Kurs starken Auftrieb verliehen.

Was ist neu?

Hintergrund ist die Zulassung sogenannter börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETF) durch die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities Exchange Commission) an diesem Mittwoch. Diese gilt als Meilenstein für die virtuelle Währung. Verwalter großer Vermögen, Pensionskassen, aber auch Privatanleger können nach dem Beschluss deutlich einfacher in Bitcoin investieren. Das ist nun über ein reguläres Aktiendepot möglich – ohne sich erst selbst an einer Kryptobörse zu registrieren oder ein sogenanntes Wallet einzurichten. Das gilt allerdings nur für die USA, nicht für Deutschland.

Bisher waren nur sogenannte Hebelprodukte erlaubt, die den Bitcoin-Preis nachbilden. Möglich war das durch sogenannte Futures-Kontrakte – bestimmte Finanztermingeschäfte – die den Kursverlauf nachzeichnen. Das geht allerdings nur zeitversetzt und weniger zuverlässig. Anleger halten dabei die Kryptowährung nicht selbst, gewinnen oder verlieren aber aufgrund der Kursschwankungen.

Wer künftig Anteile an einem Bitcoin-ETF erwirbt, besitzt die Währung aber auch weiterhin nicht selbst. Der Investor bekommt lediglich ein Zertifikat, das einen Anspruch auf die gekaufte Menge BTC ausweist. Vergleichbar ist das mit einem Goldzertifikat. Die ETF-Anbieter hingegen haben sich gegenüber der SEC verpflichtet die Bitcoins im Wert der ausgegebenen Zertifikate zu halten. Wird also viel Geld in die ETFs investiert, fließt dieses indirekt in den Bitcoin.

Wer bietet die neuen ETFs an?

Bei der SEC waren insgesamt 13 Anträge für Spot-Bitcoin-ETFs eingegangen, elf davon hat die Aufsichtsbehörde genehmigt. Entsprechende Finanzprodukte anbieten dürfen künftig:

  • Grayscale Bitcoin Trust
  • Ark/21Shares Bitcoin Trust
  • Bitwise Bitcoin ETF Trust
  • BlackRock Bitcoin ETF Trust
  • VanEck Bitcoin Trust
  • WisdomTree Bitcoin Trust
  • Valkyrie Bitcoin Fund
  • Invesco Galaxy Bitcoin ETF
  • Fidelity Wise Origin Bitcoin Trust
  • Hashdex Bitcoin ETF
  • Franklin Templeton Digital Holdings Trust

Was bedeutet das für die Kursentwicklung?

Trotz der nun herrschenden Gewissheit reagierte der Bitcoin für seine Verhältnisse kaum auf die Neuigkeiten. Zuletzt wurde er bei gut 45 300 US-Dollar gehandelt.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Entwicklungen auf dem Kryptomarkt sehr schwer vorherzusehen sind. Eine Rolle dürfte beispielsweise auch spielen, dass im April weniger Bitcoin geschürft werden (sogenanntes Halving). Auf der einen Seite könnte die Entscheidung die gesellschaftliche Akzeptanz für Kryptowährungen steigern, Kritiker – aber auch Fans der virtuellen Währung – bemängeln andererseits, dass so die Grundidee des Bitcoins, die Dezentralität, durch einen solchen Fonds ausgehöhlt würden.

Wirbel vorab wegen gehacktem Twitter-Account

Eine gefälschte Mitteilung hatte am Dienstag kurzzeitig für Euphorie und einen anschließende Achterbahnfahrt in der Kryptobranche gesorgt. Nach einer Mitteilung vom offiziellen SEC-Account auf Elon Musks Online-Plattform X (ehemals Twitter) schien es zunächst, dass der Weg für eine Notierung frei sei. Doch wenig später teilte der Behörden-Chef Gary Gensler mit, die Ankündigung sei falsch gewesen. Der SEC-Account bei X sei gehackt worden.