Das Esslinger Vocalensemble meisterte in der Leitung von Jens Paulus auch komplexe Polyrhythmik. Foto: G/by Weiß

Das Esslinger Vocalensemble überzeugt beim Kammerkonzert „Zwischen den Zeilen“ des Podium-Festivals in der EZ-Graffitihalle mit Werken von vier Komponistinnen aus zwei Jahrhunderten.

Musikerinnen und Musiker, die Sängerin Isabel Pfefferkorn und das Esslinger Vocalensemble präsentierten sich in Bestform, als das Podium-Festival zu einem beeindruckenden Konzertabend in die Graffitihalle der Eßlinger Zeitung einlud. „Zwischen den Zeilen“, so der Titel, gab es an diesem Abend vieles zu lesen und zu entdecken. Die überaus aparte Auswahl an Werken von vier Komponistinnen aus zwei Jahrhunderten ermöglichte es, sich träumend zu verlieren – oder aber, sich auf dem Boden der Realität wiederzufinden. Die ehemalige Produktionshalle der Bechtle-Druckerei, die über eine beachtliche Akustik verfügt, sorgte zu Beginn mit ihrer Größe, den mit unterschiedlichsten Graffiti-Stilen bemalten Wänden und inszenierten Nebelschwaden für eine fast unwirkliche Atmosphäre. Scheinbar aus dem Nichts tauchten im Rücken des Publikums „Points of Infinity“ der zeitgenössischen irischen Komponistin Emma O’Halloran auf. Die Viola und das Zuspiel verfremdeter Tonschleifen nahmen die Zuhörerinnen und Zuhörer in eine ganz eigene musikalische Klangwelt mit, bevor sie in der lautlosen Unendlichkeit wieder verschwanden.