Es entstehen immer mehr kombinierte Bus- und Fahrradspuren in der Stadt. Diese hier in der Augustinerstraße wurde im vergangenen Jahr eingerichtet. Foto: Stadt Esslingen

Straßen im Norden von Esslingen bekommen Bus- und Radfahrerspur. Es entfallen 60 Parkplätze. Anwohner und Autofahrer sind verärgert.

Esslingen - Bei einem der ganz großen Verkehrsprojekte der Stadt wird in diesen Tagen die nächste Stufe gezündet. Der Komplex, der die Geiselbachstraße in der Innenstadt ebenso betrifft wie verschiedene zentrale Straßen im Norden sorgt allerdings schon seit Monaten für viel Unruhe. Aus einem einfachen Grund: Vorteile für Bus- und Radfahrer gehen auf Kosten von Anwohnern und Autofahrern.

Die Bauarbeiten in der Geiselbachstraße dauern schon eine ganze Weile. Bald wird sie komplett gesperrt. Es muss also Umleitungen geben. Auf den Umleitungsstrecken wird sich der Verkehr verdichten. Zur Entlastung versucht die Stadt den Bus- und Radfahrerverkehr zu stärken. Die Stadt Esslingen erklärt das in einer öffentlichen Mitteilung so: Die Busspur sei „Teil eines umfassenden Mobilitätspakets, um die Auswirkungen der Vollsperrung zu kompensieren, die mit der Sanierung des Geiselbachkanals einhergeht. Zusammen mit spürbaren Taktverdichtungen, einer Verbindung über Uhlbach nach Obertürkheim und dem verbilligten Stadtticket macht die Busspur den ÖPNV zu einer attraktiven Alternative für die staulastige Umfahrung von und nach RSKN.“ RSKN steht für Rüdern, Sulzgries, Krummenacker und Neckarhalde.

In Teilen der Rotenackerstraße, der Wielandstraße und der unteren Mülbergerstraße wird eine Bus- und Radspur eingerichtet. Die Arbeiten beginnen am Donnerstag. Was vielen Anwohnern weh tut: Sechzig öffentliche Parkplätze verschwinden. Los geht es mit der Einrichtung der neuen Bus- und Radspur zwischen der Bushaltestelle „Eugen-Bolz-Straße“ und dem Neckar Forum. Nachdem in den vergangenen Wochen bereits die Mittelinsel Flandernstraße zurückgebaut wurde, wird zunächst die ein kurzes Teilstück der Rotenackerstraße verbreitert. Ab kommenden Montag werden dann abschnittsweise auch Markierungen und Schilder angebracht. Auch die Ampelschaltungen werden sich verändern. Um die Straße zu verbreitern, wird auf einem kurzen Teilstück der Rotenackerstraße oberhalb des Hirschlandkopfs stadtauswärts eine der beiden Fahrspuren für etwa zwei Wochen gesperrt. Für die Markierungsarbeiten sind keine großen Verkehrseinschränkungen zu erwarten. Ab dem 20. März steht dann die Busspur testweise zur Verfügung. Mit der Vollsperrung zur Sanierung des Geiselbachkanals am 30. März beginnt der Alltagsbetrieb.