Foto: imago/ ingimage

Das Leben ist hart und gemein, weiß unser Autor Michael Setzer. Aber wenn wir ehrlich sind: Grillen ist auch ganz schön anstrengend.

Ich hasse grillen. Nee, natürlich nicht. Aber alles drum herum. Nee, auch das stimmt nicht. Grillen ist eigentlich super. Ich einige mich jetzt dennoch darauf, dass es – abzüglich aller Romantik – einfach nur essen unter erschwerten Bedingungen ist.

Das geht los, wenn mehr als zwei Männer am Grill herumstehen und ihn anmachen sollen. Ich sage dann immer: „Na, Grill. Ganz alleine hier? Hehehe.“ Das deeskaliert die Situation, während die anderen Brandmeister schon beratschlagen, ob das alles mit Napalm oder Kerosin vielleicht zielführender wäre oder ob acht Kilo Fleisch pro Person wirklich reichen.

Die Ameisen tragen alles weg

Und dann das: Der Tisch steht voll mit neuen Grillsoßen, weil die vom Vorjahr schon gesprochen haben, Teller und Besteck müssen an die frische Luft geschleppt werden und obwohl Ameisen bereits die ersten Grillwürste wegtragen, ist trotzdem kaum noch Platz auf dem Tisch.

Und dann muss auch noch jemand den Grill überwachen und fortlaufend Witze über das Vegetarier-Zeug darauf machen. Ich bin nämlich der, der Kartoffeln, Auberginen oder Zucchini auf den Grill wirft – oder Grillkäse, weil der schließlich Grillkäse heißt und man das Schicksal nicht betrügen kann. Salat esse ich auch – obwohl Grillmeister gerne fragen, ob ich kein schlechtes Gewissen hätte, den Hasen das Futter wegzuessen. Hehehe.

Auch das noch

Man sollte mich bei „Wetten, dass..?“ anmelden, weil ich jeden Vegetarier-Witz der vergangenen 30 Jahre nach dem ersten Satz zu Ende erzählen kann. Und Thomas Gottschalk so: „Man darf heute ja gar nichts mehr sagen!“. Ich: „Doch. Aber bitte nicht mit vollem Mund.“

Und dann habe ich eigentlich nur noch Angst, Jürgen von der Lippe könnte sich plötzlich durch die Hecke schieben und sagen: „Kannste mal an meine Wurst ran? Die platzt gleich. Hehehe.“ Ach, komm! Ich liebe grillen.