Die Bremer Ortsgruppe von „Friday for Future“ löst sich auf. Foto: IMAGO/Stefan Schmidbauer/IMAGO/Stefan Schmidbauer

Die Bremer Ortsgruppe der Klimaschutzbewegung „Friday for Future“ löst sich nach eigenen Angaben auf. Sie werfen „Friday for Future Deutschland“ Rassismus vor.

Die von Schülerinnen und Schülern gegründete Bremer Ortsgruppe der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ löst sich eigenen Angaben zufolge auf. „Fridays for Future Deutschland ist strukturell rassistisch“, kritisieren Bremer Aktivistinnen und Aktivisten auf ihrer Website. BiPoC-Menschen - „BIPoC“ steht für „Black, Indigenous and People of Colour“ - hätten rassistisches Mobbing, Beleidigungen, Machtmissbrauch und viel weiteres Traumatisches erlebt. „Aufarbeitungen, Entschuldigungen? Fehlanzeige“, heißt es in der Stellungnahme.

Gruppe wirft „Fridays for Future“ Strategie-Fehler vor

Unter anderem verwies die Gruppe auf eine von ihr veranstalte Demonstration unter dem Motto „antikoloniale Klimagerechtigkeit“, gegen die sich die Bundesebene von „Fridays for Future“ positioniert habe, weil dort im vergangenen Jahr Palästinenser zu Wort gekommen seien. Auch strategisch seien Fehler gemacht worden, hieß es: „Anstatt die große Welle der Unterstützung und medialen Aufmerksamkeit 2019 in konkrete Projekte, Aktionen und Forderungen zu leiten, wurde weiter an der Minimalforderung des 1,5-Grad-Ziels festgehalten, ohne dabei klar zu benennen, welche Maßnahmen notwendig wären, um dieses zu erreichen.“

Das „for Future“ sei für die Bremer Ortsgruppe immer mehr als nur das Reden von Klimaschutz und dem 1,5-Grad-Ziel gewesen: „Letztendlich muss der Kampf für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit mit feministischen, queeren, antikapitalistischen, antirassistischen und antikolonialen Befreiungskämpfen zusammengeführt werden.“ Weiterhin stelle „Fridays for Future“ die falschen Fragen und appelliere immer noch ziellos an die Politik, ohne das zerstörerische System an sich anprangern zu wollen.