Von Marcus Sauer

Er kann es einfach nicht lassen. Nordkoreas Jung-Diktator Kim Jong Un hat in Kauf genommen, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen seinem Land weitere Sanktionen aufbrummt. Doch da diese ihn nicht persönlich treffen, spielt der Despot weiter mit dem Feuer. Obwohl das Weltgremium ihm im vergangenen Jahr mit den Stimmen Chinas untersagt hat, weitere Raketen zu zünden. Auch Pjöngjangs Schutzmacht ist mit ihrer Geduld längst am Ende, denn jeder Verstoß gegen eine UN-Resolution ist auch ein Stück weit Gesichtsverlust für China. Und davon hat es mittlerweile einige gegeben.

Kim mag verrückt sein. Doch er ist Realist genug, um zu wissen: Die Chinesen werden ihn letztlich nicht fallen lassen. Selbst wenn er noch weitere Raketen zündet. Sie haben kein Interesse daran, dass sein steinzeitkommunistisches Regime implodiert und sich Millionen ausgehungerte Nordkoreaner auf den Weg ins Nachbarland machen. Oder dass durch eine Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel der Einflussbereich der USA an die chinesische Grenze heranrückt. Das Verhältnis zwischen den beiden Großmächten hat sich abgekühlt. US-Präsident Donald Trump hat sich zuletzt um Entspannung bemüht. In der Auseinandersetzung mit Nordkorea ist jedoch offen, wie er reagieren wird. Hoffentlich mit Besonnenheit. Trump sollte sich in dem Konflikt um den Schulterschluss mit China bemühen und auch Russland einbeziehen. Diese Länder sind gefordert, den Wüterich aus Nordkorea zur Räson zu bringen.