In einer Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis muss das Trinkwasser abgekocht werden. Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Ein Labor entdeckt bei Trinkwasseruntersuchungen in einer baden-württembergischen Gemeinde sogenannte Coliforme Keime, die Wundinfektionen, Lungenentzündungen und Septikämien auslösen können. Was jetzt gilt.

In Eberbach im Rhein-Neckar-Kreis hat ein Labor bei Trinkwasseruntersuchungen sogenannte Coliforme Keime festgestellt. „Es kann daher eine Verunreinigung des Ortsnetzes Eberbach nicht sicher ausgeschlossen werden“, teilte das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises am Mittwoch mit.

Informationen des Umweltbundesamts zufolge sind derartige Keime vor allem für gesundheitlich vorbelastete Menschen gefährlich. Sie können demnach unter anderem Wundinfektionen, Lungenentzündungen und Septikämien auslösen. Häufig seien sie zudem resistent auf Antibiotika.

Stadt Eberbach und weitere Ortsteile betroffen

Das Gesundheitsamt des Kreises habe als Reaktion ein Abkochgebot erlassen. Betroffen sind den Angaben nach die Stadt Eberbach selbst sowie die Ortsteile Lindach, Friedrichsdorf, Gaimühle, sowie teilweise Pleutersbach und Rockenau. Dies gelte bis auf Weiteres.

Die Verantwortlichen weißen darauf hin, dass das Wasser beim Kochen aufsprudeln muss, damit möglicherweise enthaltene Bakterien abgetötet werden. Dies gelte auch für Wasser, dass beispielsweise zum Waschen von Salat oder zum Zähne putzen verwendet wird.

Darüber hinaus soll eine vorbeugende Chlorierung vorgenommen, der Chlorgehalt regelmäßig kontrolliert und das Ortsnetz nochmals auf Keime getestet werden. Die Behörden wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass mit Chlor desinfiziertes Wasser nicht für Aquarien geeignet ist.