In Leinfelden-Echterdingen sollen 40 bis 50 neue Sirenen aufgestellt werden. Foto: picture alliance/dpa/Rolf Vennenbernd

Nicht nur wegen der unruhigen weltpolitischen Lage wollen viele Kommunen vorbereitet sein für einen Notfall. Auch Leinfelden-Echterdingen rüstet sich.

40 bis 50 Sirenen sollen in der Stadt Leinfelden-Echterdingen aufgestellt werden. Sie werden zum Beispiel auf den Dächern von Schulen, Rathäusern und städtischen Wohnhäusern installiert, teilt Bürgermeister Carl-Gustav Kalbfell mit. Zudem werden zu diesem Zweck zehn Masten errichtet. 400 000 bis 500 000 Euro wird das kosten.

Um die Standortfrage zu klären, hatte die Stadt ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Kommune habe bereits im vergangenem Jahr fünf Warnlautsprecher bestellt, die auf Autos montiert werden können. Diese werde die Stadt aufgrund von Lieferengpässen allerdings erst in einigen Monaten erhalten. Kostenpunkt: 30 000 Euro. Darüber hatte der Bürgermeister auch am Rande einer Gemeinderatssitzung berichtet. Angesichts der unruhigen weltpolitischen Lage hatten Stadträte der Freien Wähler nachgefragt, wie sich die Stadt für einen Notfall, für eine Krise wappnet.

Jodtabletten für den Notfall

Das Land Baden-Württemberg hat der Stadt Leinfelden-Echterdingen – wie anderen Kommunen auch – Jodtabletten zur Verfügung gestellt, welche die Bürger bei einem kerntechnischen Unfall erhalten können. Die Anlaufstellen dafür „werden im wesentlichen die Feuerwehrgerätehäuser sein“, sagt Kalbfell. Mehr als 200 Betten mit Decken liegen zudem in städtischen Lagern bereit, die im Notfall beispielsweise im Echterdinger Walter-Schweizer-Kulturforum aufgestellt werden können.

Ein Fachplaner wird noch gesucht

Mobile Notstromaggregate

Um auf einen Stromausfall in ganz Deutschland vorbereitet zu sein, möchte sich Leinfelden-Echterdingen mehrere große, mobile Notstromaggregate anschaffen. Dazu stimmt sie sich aktuell mit den Stadtwerken zur Abnahme von Strom und Wärme im Probebetrieb ab, berichtet Kalbfell. Ein externer Fachplaner zur Erstellung der Einspeisepunkte am Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium beziehungsweise am Walter-Schweizer-Kulturforum sowie am Rathaus in Leinfelden werde noch gesucht. Die Heizöltanks am Echterdinger Gymnasium würden 80 000 Liter Heizöl fassen. Ein Aggregat verbrauche allerdings 1000 Liter pro Betriebsstunde. Deshalb müssten ständig mindestens 20 000 Liter in den Tanks vorgehalten werden. Auch der Baubetrieb verfüge über zwei mobile Dieseltanks, die je bis zu 1000 Liter umfassen.

In Sachen Cybersicherheit arbeite die Stadt Leinfelden-Echterdingen bereits mit EnBW Cyber Security GmbH – einem Tochterunternehmen des Energieriesens zusammen, teilt der Bürgermeister mit. Ein sogenanntes Informationssicherheit-Management-Systems werde aufgebaut. Mitarbeiter der Stadtverwaltung – insbesondere der IT-Abteilung – würden entsprechend geschult, heißt es seitens der Verwaltung.