Die Medius-Klinik in Ostfildern-Ruit. Foto: Ines Rudel/Ines Rudel

Eine Plakataktion zur Reform der Krankenhäuser stößt in Esslingen auf zunehmendes Unverständnis. Nach dem Ersten Bürgermeister von Esslingen findet jetzt auch der Landrat des Kreises deutliche Worte.

Nach dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden des Klinikums Esslingen hat sich jetzt auch der Aufsichtsratsvorsitzende der Medius-Kliniken Heinz Eininger kritisch zu einer geplanten Plakataktion der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) geäußert. „Generell setze ich bei Problemen und Konflikten auf den Austausch von Argumenten und den direkten Dialog, um einen tragfähigen Konsens zu erarbeiten. Hier wird nun mit unschönen Mitteln ein Konflikt vorab ausgetragen und medial befördert“, sagte Eininger. „Besonders in diesem Fall hätte ich mir eine konstruktive Auseinandersetzung der Verhandlungspartner gewünscht“, so Eininger, der auch Landrat im Kreis Esslingen ist. Die Aktion der DKG macht plakativ auf den Missstand bei der Finanzierung der Krankenhäuser in Deutschland aufmerksam. Dabei suggeriert sie unter anderem, dass Kliniken bald nicht mehr entbinden oder Unfallopfern helfen könnten, wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lautermacht „so weitermacht“. Lauterbach postete Fotos der Kampagne vorab auf dem Social-Media-Dienst X. Jörn Wegner von der Krankenhausgesellschaft sprach indes lediglich von „Entwürfen“.

Zuvor hatte schon der Erste Bürgermeister Esslingens und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Esslingen die Kampagne kritisiert. Die Aktion mache zwar auf einen Missstand aufmerksam. Allerdings halte er die Fokussierung der Kampagne auf Bundesgesundheitsminister Lauterbach „für völlig unangebracht“. Für die Misere der Krankenhausfinanzierung würden viele Akteure in Bund und Ländern die Verantwortung tragen.