Länger als geplant ist das neue Kongresshotel auf dem Messegelände eine Baustelle. Foto: Roberto Bulgrin - Roberto Bulgrin

Mehrfach hat sich der Eröffnungstermin für das Kongresshotel auf dem Messegelände verschoben. Jetzt kündigt Jürgen Köhler, Direktor der Kette Mövenpick, einen neuen Termin an.

Leinfelden-EchterdingenDas neue Kongresshotel am Stuttgarter Flughafen wird deutlich später fertig aus geplant. Ein Wasserschaden und „viele weniger gravierende Gründe“ haben nach den Worten von Jürgen Köhler, dem Chef des Mövenpick-Hotels Airport, zu den Verzögerungen geführt. Er wird auch das neue Haus leiten, das den Namen Mövenpick Messe und Kongress trägt. Die Leuchtreklame mit dem Schriftzug der Kette ist noch verhüllt. „Im Januar 2020 werden wir das Haus eröffnen“, kündigte Köhler an. Das wird rechtzeitig vor der großen Publikumsmesse CMT sein. Zuvor gibt es noch einen Probebetrieb, damit im Haus nach der Eröffnung alles reibungslos klappt.

50 Millionen Euro investiert die Stinag Invest AG in das neue Hotel neben dem Messegelände, das 262 Zimmer und einen Konferenz- und Bankettbereich mit insgesamt 1500 Quadratmetern hat. Betreiber wird, wie beim Airport Hotel auf der gegenüberliegenden Seite, die Hotelkette Mövenpick aus der Schweiz sein. Auf dem Areal, wo früher das Bürogebäude der Flughafen Stuttgart GmbH stand, wurde das Kongresshotel gebaut.

Übergabe mehrmals verschoben

Heike Barth, die Vorstandsvorsitzende der Stinag Invest AG bestätigt, „dass wir das neue Haus im September oder spätestens im Oktober an die Hotelbetreiber übergeben.“ Dieser Termin steht nun nach Barths Worten. Zunächst war die Eröffnung zur CMT bereits im Jahr 2019 geplant. Dass daraus nichts wird, war spätestens nach dem Wasserschaden klar, der einen Teil des Gebäudes beschädigt hatte. Dann hieß es, das Haus öffne im Mai oder Juni. Auch das zerschlug sich. Nun ist von Januar 2020 die Rede. Zu weiteren Gründen wollten sich weder Heike Barth noch Hotelchef Jürgen Köhler äußern. Sie sprachen von „einigen Details“, die noch dazugekommen seien.

Dem Vernehmen nach habe es Probleme gegeben, weil der Bau 35 Zentimeter zu hoch errichtet worden sei. Auch Einbaumöbel und Bodenbeläge hätten ausgetauscht werden müssen. Um die Baustelle rankten sich wieder Gerüchte, aber die Verantwortlichen halten sich bis heute über die Gründe bedeckt. Der finanzielle Schaden ist nach den Worten von Heike Barth aber überschaubar. Auch Hotelchef Jürgen Köhler, der künftig beide Hotels leiten wird, sieht die Verzögerungen gelassen. Er stellt sich nun auf den Januar 2020 ein. „Dass es auf so großen Baustellen Verzögerungen gibt, sehen wir ja an vergleichbaren Projekten. Darauf muss man eingestellt sein.“ Mit dem bestehenden Hotel Mövenpick Airport, das 326 Zimmer und Suiten der Kategorie „Vier Sterne Superior“ hat, habe man die Nachfrage decken können. Nun hofft der Hotelchef auf den Start im Januar. Ein Tagungssaal, in dem Veranstaltungen mit bis zu 700 Teilnehmern stattfinden können, fehlt im bestehenden Hotel. Da gibt es 16 multifunktionale Tagungsräume, die aber bedeutend kleiner sind.

Dass die mehrfache Verschiebung der Eröffnungstermine eine große Herausforderung für den Hotelbetrieb ist, steht außer Frage. Direktor Jürgen Köhler stellt klar, „dass wir den Probebetrieb und einen entsprechenden Vorlauf einfach brauchen, um die Abläufe zu testen und dafür zu sorgen, dass nach der Eröffnung auch alles klappt.“ Köhler hat bereits Erfahrung damit, ein neues Hotel in Betrieb zu nehmen. Er hat auch die Eröffnung des Mövenpick Airport Hotels im Jahr 2007 begleitet. Der Direktor hat seinen Stellvertreter Markus Eppinger in die Planungen und in die Bauarbeiten an dem Großprojekt eingebunden. Der junge Hotelmanager hielt den Kontakt zwischen der Baufirma und dem Hotelbetreiber, brachte Wünsche ein. Von den Synergien zwischen den beiden Häusern versprechen sich die beiden Hotelchefs viel.

Mit dem Kongresshotel schließt der Flughafen Stuttgart nach den Worten von Direktor Walter Schoefer „eine Lücke auf dem Campus von Flughafen und Messe.“ Denn ein solcher Saal „für die mittelgroßen Messen und Tagungen“ fehlte nach seinen Worten bisher auf dem Areal. Neben dem großen Konferenz- und Bankettsaal gibt es acht weitere Räume verschiedener Größen, in denen Geschäftsleute und Firmen tagen können. Das Hotel der Vier-Sterne-Kategorie hat einen Wellness- und Fitness-Bereich. Der bekannte italienische Innenarchitekt Matteo Thun hat die Innenräume gestaltet.