Das Hip-Hop Open kehrt nach Stuttgart zurück und viele Fans fiebern dem Festival entgegen. Dass die Schleyerhalle als Veranstaltungsort nun wegfällt und sich der Zeitplan ändert, verärgert allerdings einige. Was steckt dahinter?
Das Hip-Hop Open kehrt nach acht Jahren Pause nach Stuttgart zurück. Viele Hip-Hop-Fans haben sich bereits frühzeitig Karten besorgt und fiebern dem Festival entgegen. Doch nun kommt Unmut unter ihnen auf. Emanuel, der seinen vollen Namen nicht nennen möchte, hatte sich ohnehin schon geärgert, dass bei den Festivalkarten namhafte Künstler und Künstlerinnen wie Hayiti und Haftbefehl nicht im Preis mitinbegriffen sind. Diese treten nämlich nicht als Line Up auf den Haupttribünen auf, sondern sind für die Aftershowpartys geladen. Und diese wiederum kosten extra. „Doch dann wurden auch noch kurzfristig die in der Schleyerhalle geplanten Indoor-Auftritte verlegt“, sagt der Hip-Hop-Fan. Das sei für ihn ärgerlich, da die Auftritte mancher Künstler und Künstlerinnen dadurch gekürzt wurden. „Megaloh tritt nun beispielsweise nur noch 25 Minuten auf“, ärgert er sich.
Tatsächlich gaben die Veranstalter Goodlive, Chimperator Live und 0711 vor sechs Tagen bekannt, dass es doch keine Indoor-Bühne in der Schleyerhalle geben wird und alle Künsterlerinnen und Künstler des Line Up stattdessen auf die beiden Haupttribünen verteilt werden. Die Aftershowpartys, die ebenfalls in der Schleyerhalle stattfinden sollten, wurden kurzerhand ins deutlich kleinere Wizemann verlegt. Shuttlebusse werden die Fans nach Festivalende zu der Party bringen. Emanuel macht sich dennoch Sorgen, dass er es nicht rechtzeitig zu Rapperin Hayiti ins Wizemann schaffen wird, wenn er sich den Auftritt der Headliner K.I.Z. anschaut: „Der Weg ist nun einfach viel weiter.“
Auch in den sozialen Netzwerken äußern die Fans ähnliche Bedenken. Manche ärgern sich darüber, dass der Zeitplan komplett über den Haufen geworfen wurde. „Dank euch verpasse ich Sampagne, Kelvyncolt und Badchieff, weil ich bis 16 Uhr arbeiten muss. Mit dem alten Timetable wäre das kein Ding gewesen“, beschwert sich ein Fan auf der Instagramseite des Hip-Hop-Open. Anderen missfallen die verkürzten Auftritte ihrer Stars. Manche vermuten, dass nicht genügend Karten verkauft wurden, um die Schleyerhalle zu füllen. „Anfang der Nullerjahre war das Hip-Hop Open ein einzigartiges Event. Vielleicht ist die Konkurrenz heute zu groß“, mutmaßt Emanuel.
Veranstalter wollten Überschneidungen der Acts vermeiden
Das sei nicht der Grund für die Verlegung, äußert sich Stefanie Held, die für das Marketing des Hip-Hop Open verantwortlich ist. Vielmehr sei man den Wünschen des Publikums nachgekommen: „Sehr viele Besuchende hatten ihren Unmut darüber geäußert, dass sich manche Auftritte des Line Up überschnitten haben.“ Nun sei es möglich, alle Künstlerinnen und Künstler zu erleben. Damit das Ping-Pong-System auf den Wasen-Bühnen weiterhin funktioniere, wurden Spielzeiten der Acts teilweise gekürzt. „Nun sind all diejenigen sehr glücklich, die davor von der Überschneidung maximal genervt waren und jetzt die Möglichkeit haben, ausnahmslos alle Acts zu sehen. Auf der anderen Seite gibt es welche, die jetzt die Spielzeitverkürzung hassen“, sagt Stefanie Held. Für die Aftershowpartys habe sich das Mieten der Schleyerhalle allerdings nicht mehr gelohnt, da sich dafür alleine nicht genug Karten verkaufen lassen. Sie versichert jedoch, dass die Besuchenden dennoch rechtzeitig bei den Partys ankommen werden, da die Acts dementsprechend später begännen.
Die Veranstalter hoffen nun, dass sich der Unmut legt, sobald das Festival beginnt. „Wir freuen uns, dass wir nach all den Jahren wieder ein solches Festival für Stuttgart auf die Beine stellen konnten“, sagt Stefanie Held.