Immer eng am Mann: Neuhausens Moritz Hipp (links) und Julian Reinhardt halten Pforzheims Kreisläufer Davor Sruk auf. Foto: Rudel - Rudel

Spannendes Spiel in der 3. Handball-Liga

NeuhausenImmer wieder sagen die Handballer des TSV Neuhausen das gleiche: „Wenn wir nicht an unsere Grenzen gehen, haben wir in der 3. Liga keine Chance.“ Im Heimspiel gegen die TGS Pforzheim sind sie teilweise über sich hinausgewachsen und haben sich gegen eine Top-Mannschaft ein 30:30 (17:17)-Unentschieden erarbeitet. Sogar der Sieg war zum Greifen nahe.

Der nur 1,74 Meter große Rechtsaußen Philipp Keppeler streckte sich in der Rückwärtsbewegung so sehr, dass er den nicht erreichbar scheinenden Pass von TGS-Schlussmann Sebastian Ullrich erreichte und das 26:25 durch Dominik Eisele einleitete (49.). Eine Szene, die bezeichnend für die gesamte Partie war. „Nur ein halbes Prozent weniger Einsatz und es hätte nicht gereicht“, betonte Neuhausens Coach Ralf Bader.

Im Vorfeld der Partie war viel über die offensive Abwehr der Neuhausener gesprochen worden. Die Pforzheimer hatten zwei Wochen zuvor gegen eine 3-2-1-Deckung absolut überzeugt und sich gegen den TuS Fürstenfeldbruck mit 29:24 durchgesetzt. Und das, trotz einiger Verletzungssorgen. „Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Pforzheimer und habe mir nach deren starker Leistung gegen Fürstenfeldbruck nur gedacht: Oh nein, was machen wir jetzt?“ Bader überlegte kurz, die Abwehr umzustellen, aber stattdessen vertraute er auf die Stärken der MadDogs. Und er sollte belohnt werden.

Zwar glänzten die Pforzheimer immer wieder im Angriff. Vor allem Mittelmann Maris Versakovs setzte seine Mitspieler regelmäßig in Szene. Aber etliche Male rückten die Neuhausener eben zum richtigen Zeitpunkt heraus und fingen die Bälle des lettischen Nationalspielers ab. Etwas hatten sie in ihrer 3-2-1-Deckung allerdings umgestellt – die jeweilige Zuordnung zu einem Gegenspieler. Mit Erfolg. „Wir hatten die Pforzheimer vor allem anfangs sehr gut im Griff. Die Abwehr ist über sich hinausgewachsen“, lobte Bader und Kapitän Hannes Grundler, der mit 15 Treffern und einer starken Defensivleistung maßgeblich am Punktgewinn beteiligt war, ergänzte: „Das war kämpferisch eine Top-Leistung von uns.“ So führten die Neuhausener in der 15. Minute sogar mit 11:6. Die Auszeit von Pforzheims Spielertrainer Andrej Klimovets kurz darauf zeigte aber Wirkung und die Gäste kamen in nur drei Minuten auf 10:11 heran. Der Weltmeister von 2007 griff Mitte der zweiten Hälfte im Mittelblock auch selbst ein.

In der 56. Minute schien der TSV-Sieg dann noch einmal in greifbarer Nähe. Die Filder-Handballer führten mit 30:28, scheiterten dann aber vor dem Tor. Stattdessen gelang der TGS in Überzahl der Ausgleich (30.). „Natürlich ist es schade, wenn man die Chance zum Sieg hat. Aber unterm Strich sind alle sehr zufrieden“, sagte Grundler und ergänzte: „Wir haben gewusst, dass wir alles reinhauen müssen. Das ist uns gelungen.“ Im Hinspiel hagelte es noch eine 28:36-Niederlage.

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