Die Bäckerei Trölsch mietet die einstige Hussel-Filiale dazu und bietet künftig auch ein Café an. Die Optiker-Kette Fielmann hat eine Niederlassung eröffnet. Der Art-Shop mit regionalen Künstlern gehört mittlerweile quasi zum Inventar.
Freunde süßer Naschereien haben es gemerkt: Hussel im Leo-Center ist geschlossen. Das Schoko-Fachgeschäft hat seine Leonberger Niederlassung aufgegeben. Oh weh, noch ein Leerstand, mag sich mancher denken. Doch dem ist nicht so. Die Bäckerei Trölsch wird ihr direkt neben der Hussel-Filiale gelegenes Geschäft erweitern.
Seit diesem Montag sind die Vorboten des Umbaus für die Kunden spürbar. In der Ladenpassage im Erdgeschoss des Leo-Centers hat der Familienbetrieb, der in Korntal-Münchingen seinen Stammsitz hat, einen Verkaufsstand aufgebaut. Das bisherige Ladenlokal wurde am Wochenende leer geräumt und ist hinter einer Absperrung verschwunden. Hier wird jetzt ungebaut. Dafür können die Kunden jetzt beobachten, wie nebenan der Betrieb einer provisorischen Backstube läuft.
Starke Nachfrage nach Sitzplätzen
Die neugestaltete Filiale soll ein kleines Café beherbergen. „Es sind immer wieder Kunden mit der Frage nach Sitzgelegenheiten auf uns zugekommen“, berichtet Denise Trölsch auf Anfrage. Das betreffe nicht nur das klassische ältere Kaffee- und Kuchen-Publikum. Auch Kleinigkeiten zur Mittagspause können hier künftig verzehrt werden. Den Snackstand unter der südlichen Rolltreppe hatte Trölsch unlängst geschlossen.
Der Umbau soll zügig vorangehen. Das Münchinger Unternehmen, das im Leo-Center noch einen weiteren Verkaufsstand betreibt, möchte schon in wenigen Wochen das Geschäft mit Café eröffnen.
Die Center-Managerin Nadine Fensterer ist sehr zufrieden, dass die Lücke, die Hussel reißt, so schnell geschlossen wird. „Das wird ein schöner Anlaufpunkt und erhöht die Qualität unseres Centers.“ Auch sonst blickt die Chefin des Leo-Centers optimistisch ins neue Jahr: „Wir sind in guten Gesprächen mit Interessenten“, zeigt sich Fensterer zuversichtlich, dass sich noch etliche der momentan leer stehenden Ladenlokale in absehbarer Zeit füllen werden.
Bei einem ist das schon geschehen: Die europaweit agierende Optiker-Gruppe Fielmann hat jüngst eine Filiale im Leo-Center eröffnet. Auf 80 Quadratmetern Fläche bieten der Niederlassungsleiter Stefan Braune und sein sechsköpfiges Team nach eigenen Angaben mehr als 1000 unterschiedliche Fassungen und eine Werkstatt an.
Kunst von Bildern bis Lederaccessoires
Kritik, dass es schon jetzt sehr viele Optiker im Center und in unmittelbarer Nachbarschaft gibt, hält Nadine Fensterer für nicht berechtigt: „Die Nachfrage ist da.“ Zumal Fielmann ein Frequenzbringer sei, von dem viele Geschäfte profitieren würden.
Vielleicht auch der Art-Shop im Leo-Center. Hier bieten 15 Künstlerinnen und Künstler aus Leonberg, Gerlingen, Weil der Stadt, Rutesheim, Stuttgart und anderen Orten in der Region ihre Kunstartikel an – von Gemälden und Grafiken über Porzellan, Holz, Kunstschmuck oder Lederaccessoires.
Der Art-Shop in der Nähe von Karstadt und dem Eiscafé Stefanello ist ein sogenannter Pop-up-Store, also ein zeitlich begrenzt betriebenes Geschäft. Den Anfang hatten im Juli 2021 regionale Künstlerinnen und Künstler um Birgit Cornelia Schryvers gemacht. Der Art-Shop war seinerzeit auf große Resonanz gestoßen und gehört mittlerweile zum festen Angebot im Leo-Center.
Jeder hat pro Woche einen halben Tag Dienst
Die Fäden laufen jetzt bei Stephanie Gempe-Rusanov zusammen, die in Marbach ein Atelier für Kunstschmuck hat und dort auch Workshops anbietet. Wobei sie fast immer in Leonberg ist. „Ich bin der Anker“, sagt die Schmuckkünstlerin. Sie führt den Dialog mit dem Centermanagement und teilt die anderen zum Ladendienst ein.
15 Künstler präsentieren im Art-Shop ihre Arbeiten. Jeder von ihnen muss einen halben Tag pro Woche im Geschäft sein, das während der normalen Center-Zeiten geöffnet ist. Die Besetzung der „coolen Truppe“, wie Stephanie Gempe-Rusanov ihr Leute nennt, wechselt immer wieder. Thomas Heinz etwa, der sich auf farbenfrohe Landschaftsbilder spezialisiert hat, ist nur bis Ende Januar dabei: „Dann gehe ich Skifahren.“ Was nicht heißt, dass er später nicht erneut eine kunstinteressierte Kundschaft berät.