Ungarns Egon Hanusz versucht sich gegen Kroatiens Veron Nacinovic (li.) durchzusetzen. Foto: imago/ / Meuter

Egon Hanusz und die ungarischen Handballer sind heiß auf das EM-Duell mit Deutschland am Montag. Der Spielmacher vom TVB Stuttgart gibt Einblicke.

Er ist ein Energiebündel und ein Wirbelwind, wenn er auf dem Feld steht. Er reißt die Arme hoch, ballt die Fäuste und puscht seine Mannschaft voller Leidenschaft wie kein anderer von der Bank aus. Egon Hanusz vom Bundesligisten TVB Stuttgart ist in dieser Handball-EM mittendrin. Jetzt steht der 26-Jährige vor seinem persönlichen Highlight: dem Spiel gegen Deutschland an diesem Montag (20.30 Uhr/ZDF) in der mit 19 750 Zuschauern ausverkauften Lanxess-Arena in Köln. „Das wird ein Riesenspektakel, beide Teams brauchen den Sieg, um die Chance aufs Halbfinale zu wahren“, sagte er nach dem überzeugenden 29:26-Sieg am Samstagabend gegen Kroatien. Seine Team weist nun 4:2-Hauptrundenpunkte auf, Deutschland 3:3.

Der Rechtshänder hatte lediglich vor der Pause zehn Minuten Spielanteile. Die Konkurrenz auf der Spielmacher-Position mit Routinier Mate Lekai (35) und Junioren-Vize-Weltmeister Gergö Fazekas (20) ist sehr groß. Die beiden sind ein Teil der bunten Mischung aus Erfahrung und frischen Kräften im Team des spanischen Trainers Chema Rodriguez.

Banhidi ist eine Erscheinung

Auffallend ist die enorme körperlich Robustheit, aus der Bence Banhidi (28) heraussticht. Der 2,07 Meter große und 131 Kilogramm schwere Rechtshänder gehört zu den weltbesten Kreisläufern. „Ihn kann man immer anspielen, und wenn er kein Tor macht, holt er einen Siebenmeter heraus“, lobte Hanusz. Mit Richard Bodo (30), wie Banhidi beim ungarischen Champions-League-Dauergast Pick Szeged am Ball, und Gabor Ancsin (33) kommen zwei weitere erfahrene Hünen im Rückraum hinzu. Und im Tor brachte Laszlo Bartucz (32) die Kroaten mit einer Vielzahl von teils unglaublichen Paraden zur Verzweiflung. „Laszlo war absolut unsere Lebensversicherung, unsere harte und kompromisslose Abwehr gab ihm allerdings auch Sicherheit“, sagte Hanusz.

Neben ihm spielen noch zwei weitere Ungarn in der Bundesliga: Abwehrboss Adrian Sipos (33) bei der MT Melsungen und Zoran Ilic (22) beim HSV Hamburg, der bei der Junioren-WM zum besten Halbrechten gewählt wurde. Sie alle freuen sich auf dieses brisante Duell mit Deutschland. Hanusz besonders auf das Aufeinandertreffen mit seinem Stuttgarter Vereinskollegen Kai Häfner. Als sie während der EM einmal in der gleichen Halle trainierten, tauschten sie sich bereits aus. „Über das Spiel haben wir weniger gesprochen, eher über das Baby von Kai“, sagt Hanusz mit einem Lächeln.

Vertrag beim TVB läuft aus

Sein Vertrag beim TVB läuft am Saisonende aus. Wie es weitergeht? „Alles ist offen“, meint der 26-Jährige. Für ihn und seine Mannschaft zählt jetzt ohnehin nur eines: das große Spiel gegen Deutschland.