Der Künstler Gunter Demnig verlegt am Freitag einen Stolperstein für das Plochinger „Euthanasie“-Opfer Gretchen Mayer. Am Abend zuvor erläutert er in der Stadthalle seinen Werdegang und das Projekt, mit dem er an Verfolgte und Ermordete der NS-Zeit erinnert
Plochingen - Etwa 80 000 Stolpersteine hat der Künstler Gunter Demnig seit den 1990er-Jahren im In- und Ausland verlegt. Ob in Esslingen, Turin, Ebersbach, Berlin, Stuttgart oder Wernau: Überall erinnert er mit den in den Boden eingelassenen messingfarbenen Namenstafeln an die Menschen, die im Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Mehr darüber erzählt er am Donnerstag um 20 Uhr in der Plochinger Stadthalle. Denn am Freitag um 9 Uhr kommt auf Anregung der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde in der Plochinger Tannenstraße 50 ein weiterer Stolperstein dazu. Demnig verlegt ihn vor dem Haus, in dem Gretchen Mayer (1901– 1941) mit ihrer Familie gelebt hat – bis die an schwerer Schizophrenie leidende Plochingerin in der Heilanstalt Winnental – dem heutigen Klinikum Schloss Winnenden – wenige Stunden nach ihrer Einlieferung starb.
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