„Spatenstich“ auf die etwas andere Art: Für den symbolischen Baustart der S-Bahn-Erweiterung griff Verkehrsminister Winfried Hermann (Mitte) zur Kuchengabel. Foto: Caroline Holowiecki

Von 2027 an sollen Fahrgäste mit der S-Bahn bis nach Neuhausen fahren können. Für Verkehrsminister Winfried Hermann ein Meilenstein für den Nahverkehr in der Region, wie er beim Baustart betonte.

Glück auf für die S-Bahn: Der Startschuss ist gefallen. Am Dienstagnachmittag hat der Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) offiziell an der Gemarkungsgrenze von Filderstadt und Neuhausen den Spatenstich für die S-Bahn-Verlängerung von Bernhausen über Sielmingen nach Neuhausen vollzogen. Vielmehr: symbolisch einen langen Kuchen mit essbarem S-Bahn-Emblem angeschnitten. „Stuttgart rückt jetzt noch näher an Neuhausen“, sagte er vor Politikern aus den beteiligten Kommunen, aus Kreis und Land, Vertretern des Verbands Region Stuttgart (VRS) und anderen Gästen. Mindestens im 30-Minuten-Takt werde die S-Bahn auf der gut vier Kilometer langen Strecke künftig verkehren. „Ich glaube, das ist ein echter Fortschritt“, sagte Hermann über das 210-Millionen-Euro-Megaprojekt.

Laut Thomas Bopp, dem Vorsitzenden des VRS, sollen durch die neue S-Bahn-Verbindung zusätzlich 5000 Fahrgäste pro Tag zwischen Bernhausen und Sielmingen auf die Schiene gelockt werden, zwischen Sielmingen und Neuhausen immerhin 3000. Zudem sei das Projekt als Baustein in einem komplexen Geflecht an Verkehrsvorhaben auf der Filderebene zu sehen, zu dem etwa auch die bereits fertigstellte Verlängerung der U6 zur Messe gehört

Derzeit ist laut Thomas Moser, dem Vorstandssprecher der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), die wiederum die Projektleitung innehaben, die S-Bahn-Verlängerung allerdings mit Unwägbarkeiten konfrontiert. Die größte Herausforderung sei derzeit das Flächenmanagement. Um die 400 Grundstücke würden gebraucht, und „die Bereitschaft zu verkaufen ist nicht sehr groß“.

Aus der S 2 wird später die S 3

Im Dezember 2027 soll nach aktuellem Stand die Jungfernfahrt zwischen Bernhausen und Neuhausen sein. Dann wird aus der S 2, wie sie jetzt noch heißt, die S 3, weil aus planerischen Gründen die beiden Arme aus dem Remstal getauscht werden müssen. „Aber das dürfte Ihnen wurscht sein“, sagte Thomas Bopp, „Hauptsache regelmäßig und pünktlich.“