Die Konfrontation mit sexualisierter Gewalt bleibt oft stumm. Dagegen will die Evangelische Kirche mit ihrem Präventionskonzept einen „Schutz- und Rederaum“ öffnen. Foto: dpa/Annette Riedl

Der Evangelische Kirchenbezirk Esslingen hat ein Gewaltschutzkonzept für alle seine Kirchengemeinden, Einrichtungen und Organisationen beschlossen. Damit will die Kirche zum Schutzraum werden und verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.

Ein 13-Jähriger fasst Mädchen im Zeltlager an die Brust. Was ist das – sexualisierte Gewalt, Übergriffigkeit, Grenzverletzung? Es geht der Evangelischen Kirche Esslingen mit ihrem neuen Gewaltschutzkonzept nicht um theoretische Definitionen, sondern um praktische Handlungsrichtlinien. Doch dabei spielt die Einordnung von Verdachtsmomenten und offenkundigen Fällen eine wichtige Rolle. Denn sexualisierte Gewalt, gegen die sich das Präventionskonzept in erster Linie richtet, ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar – und sie folgt auch nicht immer den gewohnten Täter-Opfer-Mustern.