Gerald Holzer mit Tochter Florentine und Frau Linda. Foto: oh - oh

Gerald Holzer ist ab Mai neuer Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Hochdorf. Mit Frau und Tochter ist er bereits ins Pfarrhaus gezogen. Mit der Gemeinde hat der 48-Jährige viel vor.

HochdorfSeit Anfang April brennt wieder Licht im Hochdorfer Pfarrhaus. Gerald Holzer ist mit seiner Frau Linda und der knapp einjährigen Tochter Florentine bereits eingezogen. Das gibt dem neuen Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdorf die Möglichkeit, sich einzugewöhnen und den Ort näher kennenzulernen. Am 6. Mai ist dann die offizielle Einführung des 48-Jährigen.

Gerald Holzer hat klare Vorstellungen vom Amt als Gemeindepfarrer: „Ich will Wegbegleiter für die Menschen sein und nicht so sehr Lehrer, der vorne steht und erklärt, wo es langgeht.“ Seine Liebe zur Theologie hat Holzer, der in Gomadingen geboren wurde, relativ spät entdeckt. „Ich wurde erst in meinen 20ern religiös sozialisiert“, erzählt er. Nach dem Abitur wollte er zunächst Kinderarzt werden. Im Zivildienst in einer Kinderklinik beeindruckte ihn die Arbeit der dortigen Pfarrerin. Den anfänglichen Plan, Medizin und Theologie parallel zu studieren, gab er zugunsten der Konzentration auf die Theologie rasch auf. „Das war einfach eine Frage der Leidenschaft“, sagt er im Rückblick. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit biblischen Fragen zog ihn in den Bann.

Im Gemeindepfarramt schätzt er die Begegnungen mit Menschen. Auf seiner ersten Pfarrstelle in Hohenstein-Ödenwaldstetten gehörte auch die Gefängnisseelsorge zu seinen Aufgaben. „Das hat mir viel Freude gemacht.“ Holzer reizt vor allem die Vielfalt der Aufgaben in einer Gemeinde. In Weikersheim, wo er seit 2009 Pfarrer war, lag einer seiner Schwerpunkte auf der Arbeit mit jungen Menschen. „Da schlägt weiterhin mein Herz“, bekennt der Pfarrer. In Hochdorf laufe die Jugendarbeit sehr gut, hat er bereits festgestellt.

Überhaupt stellt er seiner neuen Gemeinde ein gutes Zeugnis aus. Es gebe nicht nur einen sehr engagierten Kirchengemeinderat, sondern auch „viele Leute mit viel Erfahrung und einem klaren Bild von Gemeindeleben“. Doch Gerald Holzer will auch gestalten. „Wir müssen die Gemeinden so umbauen, dass möglichst viele Menschen beteiligt werden – und zwar nicht aus Spargründen, sondern weil wir uns gemeinsam Gedanken machen sollten, wie sich Christentum in der Gemeinde leben lässt.“ In Hochdorf spüre er dazu eine große Bereitschaft. Menschen seelsorgerlich auf ihrem Lebensweg zu begleiten, ist Holzer ein großes Anliegen. „Doch auch gute Gottesdienste sind für mich ein zentrales Thema.“ In einigen Fortbildungen habe er etwa gelernt, dramaturgische Elemente anzuwenden.

Gerald Holzer weiß, dass das Gemeindepfarramt vollen Einsatz fordert. „Doch wenn man die Dinge liebt, die man tut, dann ist die zeitliche Belastung nicht mehr so entscheidend.“ Der Vater dreier Töchter will sich jedoch auf jeden Fall Auszeiten mit der Familie nehmen. Die beiden älteren Kinder Hanna (14) und Elisabeth (11) leben bei ihrer Mutter in Murrhardt. Ausgleich findet Holzer auch auf dem Fahrrad und beim Yoga. „Außerdem sind wir viel in den Bergen unterwegs, zum Wandern und Klettern.“red

Am 6. Mai wird Gerald Holzer um 10 Uhr im Investiturgottesdienst in der Hochdorfer Martinskirche von Dekan Bernd Weißenborn in sein Amt eingesetzt. Im Anschluss gibt es einen Stehempfang im Evangelischen Gemeindehaus.