Die Fußballer vom TSV Köngen haben allen Grund zum Jubeln: Im Relegationsfinale gegen den TSV Weilheim gelingt der direkte Wiederaufstieg in die Landesliga. Foto: Kehle - Kehle

Nach einem souveränen 5:1 (4:1)-Sieg im Relegationsfinale gegen den TSV Weilheim machte das Team von Trainer Daniel Rieker den Wiederaufstieg in die Landesliga perfekt.

JesingenUm 17.04 Uhr brachen bei den Fußballern des TSV Köngen alle Dämme: Nach einem souveränen 5:1 (4:1)-Sieg im Relegationsfinale gegen den TSV Weilheim machte das Team von Trainer Daniel Rieker nach einjähriger Abstinenz den Wiederaufstieg in die Landesliga perfekt.

„Das ist einfach nur überragend – wir hatten drei K.-o.-Spiele und haben den Aufstieg über die Relegation geschafft“, freute sich Rieker überwältigt. Die Köngener, die in der Relegation bereits zweimal 120 Minuten plus ein Elfmeterschießen in den Knochen hatten, zeigten gegen überfordert wirkende Weilheimer von Beginn an klare Kante. „Ich bin topzufrieden mit der Mannschaft, jeder hat alles gegeben und gefightet bis zum Schluss“, lobte Rieker. Weniger zufrieden war naturgemäß der Weilheimer Trainer Benjamin Geiger: „Das war die schlechteste erste Halbzeit meiner Mannschaft in der kompletten Rückrunde. Wir haben uns wie ein Absteiger präsentiert und Köngen lag zur Pause zu Recht bereits mit drei Toren in Führung.“ Für ihn war die Partie nach dem 1:4-Rückstand nach den ersten 45 Minuten praktisch schon gelaufen: „Dabei war mein Eindruck von meiner Mannschaft unter der Woche und direkt vor dem Spiel eigentlich gut. Es macht mich traurig, die Jungs so zu sehen.“ Vor dem Gegner zog Geiger hinterher seinen imaginären Hut: „Köngen hat seine Leistung auf den Punkt abgerufen – und wir eben nicht.“

Tatsächlich nutzte die Mannschaft um Köngens Kapitän Rafael Horeth bereits die zweite erwähnenswerte Tormöglichkeit und Stürmer Michael Rüttinger schob mehr oder weniger unbehelligt aus kurzer Distanz zum 1:0 (17.) ein. Symptomatisch für die großen Abstimmungsprobleme in der Weilheimer Defensive während der gesamten Partie war auch der zweite Köngener Treffer: Wiederum Rüttinger nutzte einen langen Ball aus dem Mittelfeld, marschierte allein auf weiter Flur in Richtung Weilheimer Tor – und lies Weilheims Schlussmann Jonas Schmidt bei seinem Schuss aus sechs Metern nicht den Hauch einer Chance (25.). Relativ unverhofft gelang Weilheim dann nur sieben Minuten später der Anschluss: Salih Egrlic zog aus 22 Metern einfach mal ab, Köngens Keeper Felix Rühs verschätzte sich und der Ball landete in den Maschen. Der Treffer gab den Weilheimern allerdings keinen gesonderten Auftrieb – nicht mal eine Minute später war Sven Römer zur Stelle und nutzte einen Pass von Rüttinger zum 3:1 für Köngen. Es folgte ein Foulelfmeter von Erik Edwardson nach einer unsportlichen Aktion von Weilheims Keeper Schmidt zum 4:1 (37.) zur Pause. „Ehrlich gesagt, war ich etwas überrascht, dass nach dem 1:3 von den Weilheimern nicht mehr viel kam“, wunderte sich Köngens Kapitän Horeth später nach der ersten Bierdusche.

Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Partie vor sich hin: Die Weilheimer zeigten zwar etwas mehr Engagement, es mangelte aber weiterhin gewaltig an Passgenauigkeit und Lauffreude – unterm Strich sprang eigentlich keine ernsthafte Torchance heraus. In den letzten Minuten verließ die Weilheimer dann auch noch das letzte Bisschen Moral und wiederum Edwardson traf nach einem sehenswerten Alleingang zum 5:1-Endstand (86.). „In der zweiten Hälfte haben wir den Vorsprung nur noch verwaltet“, sagte Rieker, der dem Team daraus aber keinen großen Vorwurf machen will: „Das war bei diesem Spielstand und angesichts der Temperaturen mehr als nachvollziehbar und letztlich hat es ja schließlich auch gereicht.“

Für das Team und seine vielen Fans, die sich auf den Weg nach Jesingen gemacht hatten, stand gestern Abend noch eine spontane Aufstiegsfeier im Vereinsheim an. Weiter gehen die Feierlichkeiten dann am kommenden Wochenende mit dem 100-jährigen Vereinsjubiläum, dem die die Köngener „Erste“ nun noch ein extra Krönchen aufgesetzt hat. „Ich bin praktisch sprachlos – nach dem Abstieg in der Saison 2017/18 hätte ich nie erwartet, dass wir gleich wieder nach oben stürmen“, freute sich Köngens Abteilungschef Rolf Aldinger, „Das ist zusammen mit der Tatsache, dass unsere zweite Mannschaft den Klassenverbleib geschafft hat mehr als perfekt.“ Mit der souveränen Leistung gegen Weilheim habe die Mannschaft gezeigt, dass sie in die Landesliga gehöre: „Was dann in der nächsten Saison passiert, werden wir sehen. Der TSV Köngen hat nach wie vor keinen großen Etat, aber wir haben ein junges Team mit vielen Eigengewächsen – das sind die Pfunde, mit denen wir wuchern müssen.“

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