Bonlandens Ugur Yilmaz trifft nach der Pause zweimal den Pfosten. Foto: Archiv Yavuz Dural

Die Fußballer des SV Bonlanden verlieren mit 0:2 beim TSGV Waldstetten und warten somit nach drei Landesliga-Spieltagen weiter auf ihren ersten Sieg.

Waldstetten - Spätestens nach der 19. Spielminute in der Partie zwischen den Landesliga-Fußballern des TSGV Waldstetten und den Gästen vom SV Bonlanden geriet der vergangene Mittwoch für den Trainer Klaus Kämmerer zu einem gebrauchten Tag. Denn zu dem Zeitpunkt lagen die Filderstädter bereits mit 0:2 in Rückstand – nach einem zweifelhaften Foulelfmeter (13. Minute), bei dem Liridon Elezaj, der ihn auch selbst verwandelte, sich clever bei SVB-Keeper Luca Wiedmann eingehakt hatte, und einem klaren Abseitstor. Und es war vor allem die Leistung des Linienrichters, über die sich Kämmerer echauffierte. Denn der stand selten auf Ballhöhe. Auch nicht beim 0:2 durch Ivo Braun. Patrick Weber, der den Ball quergelegt hatte, stand bei der Ballannahme klar hinter der Bonlandener Viererkette.

Nach der Pause treten die Bonlandener anders auf

Hinzu kam, dass sich die Gäste durch die oftmals mehr als nur gesunde Härte, mit der die Waldstettener in den Zweikämpfen zu Werke gingen, den Schneid abkaufen ließen. „Wir haben uns davon zu sehr beeindrucken lassen und deshalb vor der Pause auch nicht zu unserer Linie gefunden“, sagte Kämmerer, der seiner Mannschaft nach dem Schlusspfiff allerdings nur wenig anzukreiden hatte. Das lag auch daran, dass die Bonlandener nach Wiederanpfiff ganz anders auftraten und ihren Frust ob des Rückstandes und wie dieser zustande gekommen war, in der Kabine gelassen hatten. Luca Wiedmann, der in den ersten 45 Minuten bei den Torschüssen von Nico Waidmann (11., 14., 40.) und Elezaj (32.) wieder einmal ganz starke Paraden gezeigt hatte, war nahezu arbeitslos, weil sich das Spielgeschehen fast ausschließlich noch in der Hälfte der Gastgeber abspielte.

„Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“

Doch wie sagte schon der Weltmeister Andreas Brehme: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!“. Trotz zahlreicher Chancen wollte der Ball an diesem Abend nicht über die Torlinie. Die besten hatte Ugur Yilmaz. Nach einer Ecke scheiterte der Torjäger mit einem sehenswerten Seitfallzieher am linken Innenpfosten (65.), später knallte der Ball nach einem direkt getreten Freistoß aus 18 Metern an den rechten Pfosten (76.). Auch der eingewechselte Robin Hiller, der am Montag das Training noch wegen muskulärer Probleme hatte abbrechen müssen und erst nach der Pause für Yilmaz’ Sturmpartner Fabio Andretti ins Spiel gekommen war, hätte nach einer Hereingabe von Rüchan Phelivan noch den Anschlusstreffer erzielen können. Aber er brachte die Kugel nicht unter Kontrolle (84.).

Von der 63. Minute an kicken die Gäste in Überzahl

Zu diesem Zeitpunkt agierten die Filderstädter bereits in Überzahl, nachdem der Waldstettener Verteidiger Beytullah Cinar nach einem Foul an Steffen Schmidt vom Unparteiischen Anes Ramic (Schiedsrichtergruppe Ulm/Neu-Ulm) mit Gelb-Rot vom Platz geschickt worden war (63.).

Am Samstag kommt der TSV Bad Boll nach Bonlanden

Bereits am morgigen Samstag, 15.30 Uhr, muss der SV Bonlanden erneut ran. Zu Gast an der Humboldtstraße ist der TSV Bad Boll, der nach zwei Siegen zum Auftakt am Mittwoch eine 0:3-Heimniederlage gegen den TV Echterdingen einstecken musste (siehe obigen Spielbericht). TSGV Waldstetten: Scherrenbacher – Cinar, Rembs, Rosenfelder, Ebner – Szenk – Waidmann (72. Nicolosi), Braun, Elezaj, Sgroia (58. Özgür) – Weber (66. Fischer). SV Bonlanden: Wiedmann – Kranz, Schilling, Häcker (55. Baradel), Großhans (60. Gyselincks) – Fröschle, Kühfuss, Schmidt (74. Pein), Pehlivan – Yilmaz, Andretti (46. Hiller).

Spieler des Spiels

Dominic Schilling
Trotz der Niederlage hatte der Innenverteidiger einmal mehr eine sehr solide Leistung auf den Platz gebracht – auch in den Phasen, in denen sich die Filderstädter besonders schwer taten. Der 32-Jährige war jederzeit Herr der Lage und hielt die Defensivabteilung seiner Mannschaft zusammen. Freilich: die beiden Gegentore konnte letztlich auch er nicht verhindern.