Bundestrainer Julian Nagelsmann mit dem EM-Pokal bei der Gruppenauslosung. Foto: Christian Charisius/dpa

Keine dreieinhalb Monate sind es mehr bis zur Heim-EM. Kann ich noch Tickets kaufen? Wann stehen die letzten EM-Teilnehmer fest? Die dpa beantwortet diese und weitere wichtige Fragen zum Turnier.

Frankfurt/Main - Die Gruppen sind ausgelost, die meisten Tickets vergeben, die Vorbereitung nimmt immer konkretere Formen an: 100 Tage sind es an diesem Mittwoch noch bis zum Eröffnungsspiel bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Wichtige Fragen und Antworten vor dem großen Heimturnier vom 14. Juni bis zum 14. Juli:

Kann ich noch Tickets für die EM kaufen?

Die meisten der rund 2,7 Millionen Tickets sind verkauft. Die Nachfrage überstieg das Angebot deutlich. Eine weitere große Verkaufsphase ist nicht mehr geplant. Allerdings will die Europäische Fußball-Union UEFA noch im März eine Wiederverkaufsplattform anbieten. Dort können Menschen, die ein Ticket erhalten haben, es aber nicht nutzen können oder wollen, ihre Eintrittskarte verkaufen. Es gibt auch noch einige sogenannte Hospitality Pakete mit Tickets, die für die meisten Fans jedoch preislich wohl eher nicht infrage kommen.

Was macht das deutsche Team bis zur EM?

Auf dem Weg zur EM stehen für die Nationalmannschaft noch in diesem Monat zwei wichtige Testspiele gegen hochklassige Gegner auf dem Programm. Es sind die letzten Partien vor der Nominierung des EM-Kaders. Sie werden nicht nur wegen der geplanten Rückkehr von 2014er-Weltmeister Toni Kroos mit Spannung erwartet. Am 23. März spielt das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann in Lyon gegen Frankreich, drei Tage später empfängt Deutschland in Frankfurt am Main die Niederlande.

Nach dem Ende der Bundesliga-Saison trifft sich das DFB-Team am 26. Mai für ein mehrtägiges Trainingslager im thüringischen Blankenhain. In der direkten Vorbereitung auf die EM sind noch zwei weitere Test-Partien geplant. Gegner und Spielorte hat der DFB noch nicht benannt.

Wann stehen die letzten Teilnehmer fest?

Die letzten drei EM-Startplätze werden am 26. März in drei Playoff-Finals vergeben. Fünf Tage zuvor sind zwölf Mannschaften in Halbfinals gefordert. Der Sieger des Spiels Polen - Estland spielt gegen den Gewinner von Wales - Finnland um ein EM-Ticket. Einen weiteren Startplatz machen Israel, Island, Bosnien-Herzegowina und die Ukraine unter sich aus. Auf dem sogenannten Weg C spielen Georgien, Luxemburg, Griechenland und Kasachstan um einen EM-Platz.

Wer sind die Titel-Favoriten?

England und Frankreich gelten aktuell als Topfavoriten auf den EM-Titel. Das englische Team mit Bayern-Stürmer Harry Kane und Mittelfeldstar Jude Bellingham von Real Madrid setzte sich in der Qualifikation souverän als Gruppensieger ohne Niederlage durch - unter anderem gegen Italien. Frankreich um Kylian Mbappé zeigte zuletzt bei fast allen großen Turnieren bis ins Finale seine Klasse. 2016 unterlagen Les Bleus daheim Portugal im EM-Endspiel, 2018 wurde Frankreich Weltmeister und 2022 unterlag man im WM-Finale Argentinien. Auf Rang drei der EM-Favoritenliste liegt bei vielen Buchmachern schon Gastgeber Deutschland - noch vor Spanien. Zuletzt spielte die DFB-Elf allerdings alles andere als europameisterlich. 

Gibt es während der EM Fanmeilen oder Public-Viewing-Veranstaltungen?

Ja. Beim WM-Sommermärchen 2006 gingen Bilder von feiernden Fans beim Public Viewing und auf den Fanmeilen um die Welt - so soll es auch diesmal sein. In den zehn Austragungsorten gibt es offizielle Fanzonen der UEFA, in denen die Spiele auf Großbildschirmen gezeigt werden. Daneben wird es zahlreiche weitere Möglichkeiten geben, die Spiele in großer Runde zu verfolgen. Unter bestimmten Voraussetzungen brauchen Veranstalter zum Ausrichten von Public Viewings eine Lizenz der UEFA.

Wer überträgt die Spiele im TV?

Die ARD und das ZDF zeigen 34 der 51 EM-Partien live im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Darunter sind alle Spiele der deutschen Mannschaft, die Halbfinals und das Endspiel. Das Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland ist im ZDF zu sehen, die beiden weiteren Gruppenspiele des Nagelsmann-Teams gegen Ungarn und die Schweiz im Ersten. Die beiden öffentlich-rechtlichen Sender haben Sublizenzen von der Telekom erworben, die über ihr kostenpflichtiges Streaming-Angebot MagentaTV alle 51 Spiele überträgt - darunter fünf Begegnungen exklusiv. Weitere zwölf Spiele sind im Free-TV bei RTL zu sehen.