Deutschland ist Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft 2024. Wann das Turnier losgeht, welche Teams wann spielen und in welchen Stadien die Partien stattfinden.
Die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland steht vor der Tür. In den Austragungsorten ist die Vorfreude teils schon greifbar. Das zweite Mal nach 1988 wird hierzulande eine EM ausgetragen.
Auch der deutsche Kader für das Heim-Turnier steht mittlerweile fest. Im deutschen Team ist ein bekannter Akteur zurück: Routinier Toni Kroos. Der 34-jährige Mittelfeldspieler gibt zweieinhalb Jahre nach seinem Rücktritt aus dem DFB-Team sein Comeback und soll der Nationalmannschaft nicht nur zu mehr spielerischer Stabilität verhelfen, sondern auch als Führungsspieler Akzente setzen. Für den erkrankten Alexander Pavlovic (FC Bayern) wurde - für viele überraschend - der Dortmunder Emre Can nachnominiert.
Los geht das Turnier in Deutschland am 14. Juni 2024 mit dem Eröffnungsspiel in München. In dem trifft die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf Schottland. Einen Monat später, am 14. Juli, findet dann das Finale im Olympiastadion in Berlin statt.
Wie hat die DFB-Auswahl bei Europameisterschaften abgeschnitten?
Das DFB-Team nimmt zum 14. Mal in Folge – seit 1972 – an einer EM-Endrunde teil. Dreimal wurde man Europameister: 1972, 1980 und 1996. Bei der letzten EM erreichte die DFB-Auswahl das Achtelfinale, verlor dann aber mit 0:2 (0:0) gegen England 0:2 und schied aus.
Insgesamt werden 24 Nationen in Deutschland bei der Fußball-Europameisterschaft um den Titel kämpfen.
Auf wen trifft die DFB-Auswahl?
Das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann tritt in Gruppe A an. Neben dem Eröffnungsspiel gegen Schottland stehen in der Vorrunde noch Partien gegen Ungarn in Stuttgart und gegen Schweiz in Frankfurt an:
- Freitag, 14. Juni um 21 Uhr in München: Deutschland - Schottland
- Mittwoch, 19. Juni um 18 Uhr in Stuttgart: Deutschland - Ungarn
- Sonntag, 23. Juni um 21 Uhr in Frankfurt: Schweiz - Deutschland
Wie ist der Spielplan der EM?
Eine Übersicht der einzelnen Turnierrunden ist folgende:
- Gruppenphase: 14. Juni - 26. Juni 2024
- Achtelfinale: 29. Juni - 02. Juli 2024
- Viertelfinale: 05. Juli - 06. Juli 2024
- Halbfinale: 09. Juli - 10. Juli 2024
- Finale: 14. Juli 2024
In welchen Stadien wird gespielt?
Die 51 Spiele des Turniers finden in zehn deutschen Städten und Stadien statt. Während der EM tragen viele Stadien einen anderen Namen, da die Sponsorennamen für das Turnier keine Gültigkeit haben.
- Stuttgart: Stuttgart Arena (MHP Arena) - 4 Gruppenspiele, 1 Viertelfinale
- München: München Fußball Arena – Munich Football Arena (Allianzarena) - 4 Gruppenspiele inklusive Eröffnungsspiel, 1 Achtelfinale, 1 Halbfinale
- Berlin: Olympiastadion Berlin - 3 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale, 1 Viertelfinale, Finale
- Frankfurt: Frankfurt Arena (Deutsche Bank Park) - 4 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale
- Dortmund: BVB Stadion Dortmund - 4 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale, 1 Halbfinale
- Hamburg: Volksparkstadion Hamburg - 4 Gruppenspiele, 1 Viertelfinale
- Gelsenkirchen: Arena Auf Schalke (Veltins-Arena) - 3 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale
- Düsseldorf: Düsseldorf Arena (Merkur Spielarena) - 3 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale, 1 Viertelfinale
- Leipzig: Leipzig Stadion (Red-Bull-Arena) - 3 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale
- Köln: Köln Stadion – Cologne Stadium (Rheinenergiestadion) - 4 Gruppenspiele, 1 Achtelfinale
Eine Übersicht der Stadien haben wir hier zusammengefasst: Das sind die Stadien der Fußball-Europameisterschaft
Fanhilfen vor Fußball-EM: Stadien sicher wie nie
Vor der Fußball-EM im Sommer macht die Polizei ein wachsendes Gewaltproblem in Stadien aus. Fan-Vertreter sehen dagegen einen anderen Trend: Der Dachverband der Fanhilfen der Polizei hat im Vorfeld der EM eine Eskalationsstrategie vorgeworfen. „Allein in der Hinrunde hat der Dachverband der Fanhilfen über 16 Spiele gezählt, wo die Polizei aufgrund von Kleinigkeiten oder mangelhafter Kommunikation mit den Fans bewusst Einsätze eskaliert hat, die zu massenweisen Verletzten geführt haben“, schrieb die Vorstandsvorsitzende Linda Röttig in einer Stellungnahme zur öffentlichen Anhörung im Sportausschuss des Bundestages mitte Februar. „Statt in Vorbereitung der EM 2024 im eigenen Land die vermeintlich harte Kante zu zeigen, sollte die Polizei auf Kommunikation und Deeskalation mit den Fans setzen“, erklärte Röttig. „Das sind die besten Mittel, um Konflikte zu verhindern.“
Fußballfans in Deutschland fühlten sich zunehmend unter ein schlechtes Licht gestellt, so Röttig. „Berichte über angeblich wachsende Gewalt im Stadion werden durch subjektive Betrachtungen der Polizei gefüttert“, schrieb sie. Blicke man aber auf die durch die Polizei erhobenen Zahlen der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze der Polizei in Nordrhein-Westfalen, die bundesweit Statistiken über Polizeieinsätze beim Fußball erhebt, „ergibt sich ein Bild, das deutlich zeigt, dass die Stadien so sicher wie nie zuvor sind“. Allein beim Münchner Oktoberfest würden mehr Menschen verletzt als bei allen Spielen der 1. bis 3. Liga insgesamt pro Saison.
Um wirksam gegen gewalttätige Fans vorgehen zu können, plädiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) dafür, bei der Fußball-Europameisterschaft Richter und Staatsanwälte zur Fallbearbeitung vor Ort abzuordnen. Auch beschleunigte Strafverfahren könnten seiner Ansicht nach bei Gewalttätern aus der Fanszene hilfreich sein.