Armin Veh verfolgt noch immer genau, was sich bei seinem Ex-Club VfB Stuttgart tut. Foto: imago images/Herbert Bucco/Herbert Bucco via www.imago-images.de

Der Meistertrainer von 2007 nimmt Stellung zur Lage seines Ex-Vereins im Abstiegskampf und kritisiert erneut den früheren Stuttgarter Sportdirektor.

Fünf Spieltage vor Saisonende befindet sich der VfB Stuttgart mittendrin im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Die Formkurve aber zeigte zuletzt mit fünf Punkten aus drei Spielen wieder nach oben – was aus Sicht des früheren Stuttgarter Meistertrainers Armin Veh mit dem neuen Mann an der Seitenlinie zu tun hat.

„Sebastian Hoeneß macht auf mich einen richtig guten Eindruck“, sagte Veh in der Fernsehsendung „SWR Sport“ am Sonntagabend, „was er sagt, hat Hand und Fuß.“ Die Freistellung von Bruno Labbadia sei nach der langen Negativserie mit nur einem Sieg aus elf Ligapartien „leider notwendig“ gewesen: „Sie haben einfach zu wenige Spiele gewonnen. Du kannst dann nicht mehr so lange warten.“

„Der VfB wird Bochum noch einholen und drinbleiben“

Ob es auch nächste Saison Bundesliga-Fußball in Stuttgart geben wird? Veh ist zuversichtlich. Vom Relegationsplatz werde die Mannschaft nicht mehr verdrängt werden, was auch an der Schwäche der beiden Teams dahinter liege. „Schalke hat für mich eine richtig schwache Mannschaft. Da tut mir der Trainer relativ leid. Und bei Hertha habe ich das Gefühl, dass da überhaupt nichts mehr zusammenpasst“, sagte der 62-Jährige, der sogar vom direkten Klassenverbleib überzeugt ist: „Mit der Stärke, die der VfB hat, wird er den VfL Bochum noch einholen und drinbleiben.“ Derzeit haben die Stuttgarter auf dem Relegationsrang zwei Punkte Rückstand auf den VfL und Platz 15.

Die derzeit schwierige sportliche Situation lastete Veh indessen auch dem ehemaligen Sportdirektor Sven Mislintat an, den er bereits vor gut einem Jahr öffentlich kritisiert hatte. „Er hat sich immer unheimlich gut verkauft, was das Reden anbelangt“, sagte Veh am Sonntag. Als Kaderplaner müsse Mislintat sich aber auch am sportlichen Abschneiden messen lassen: „Man kann ja mal unten reinrutschen. Aber es ist jetzt das zweite Mal passiert. Er hat das natürlich mitzuverantworten.“ Der VfB habe, so Veh, bessere Möglichkeiten als Teams wie der SC Freiburg, der FSV Mainz 05 oder Union Berlin.

Armin Veh war zuletzt bis November 2019 Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln, wo er mit dem jetzigen Stuttgarter Vorstandschef Alexander Wehrle zusammengearbeitet hatte. 2007 hatte er den VfB Stuttgart als Chefcoach völlig überraschend zur deutschen Meisterschaft geführt. Eine Rückkehr ins Trainergeschäft schloss er in der Sendung am Sonntagabend erneut aus.