Zwei Evakuierungsmaschinen aus dem Niger sind in Frankreich angekommen. Foto: dpa/Fatahoulaye Hassane Midou

In der Nacht auf Mittwoch sind zwei Evakuierungsflüge aus dem Niger in Frankreich gelandet. Auch Deutsche waren mit an Bord.

Zwei französische Evakuierungsmaschinen aus dem Niger sind in der Nacht auf Mittwoch in Frankreich angekommen. Das teilte der französische Generalstab am Mittwoch mit. Das erste Flugzeug hatte mehr als 260 Menschen an Bord, darunter zwölf Babys. Die meisten Fluggäste waren Franzosen. Zum zweiten Flieger gab es zunächst keine Details. Wie das Außenministerium bestätigte, waren unter den Evakuierten auch Deutsche. Knapp eine Woche nach dem Militärputsch im Niger hatte Paris am Dienstag begonnen, seine Staatsbürger in Sicherheit zu bringen.

Nach Informationen des französischen Generalstabs waren auch zwei weitere Flugzeuge für die Evakuierung nach Niamey geschickt worden. Frankreich hatte angeboten, auch Menschen aus anderen europäischen Ländern aus dem Niger zu evakuieren. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hatte es geheißen, man rate den Deutschen im Niger, das Angebot anzunehmen.

Schließung des Luftraums im Niger

Zuvor hatten sich etwa 500 bis 600 Französinnen und Franzosen im Niger befunden, wie es vom Ministerium hieß. In dem Land sind zudem auch französische Soldaten stationiert. Paris hatte die Evakuierung auch mit der Schließung des Luftraums im Niger begründet. Diese habe den eigenen Bürger keine Möglichkeit gelassen, das Land selbst zu verlassen. Zudem hatte es am Wochenende bei Pro-Putsch-Protesten Berichten zufolge Gewalt an der französischen Botschaft gegeben. Nigers neue Militärjunta warf Frankreich vor, eine militärische Intervention in dem Land zu planen.

Am Mittwoch vergangener Woche hatten Offiziere von General Abdourahamane Tianis Eliteeinheit den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt und für entmachtet erklärt. Tiani ernannte sich am Freitag selbst zum neuen Machthaber. Frankreich erkennt ihn nicht an und fordert eine Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung um Präsident Bazoum herum.