Bereits am Sonntag und Montag wollen die Piloten von Discover wieder streiken. (Symbolbild) Foto: dpa/Helmut Fricke

Die Streiks bei der Lufthansa gehen weiter. Beim Ferienflieger Discover gehen die Piloten nach nur einer Woche in die nächste Streikrunde. Diese fällt doppelt so lang aus wie die vorherige.

Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines wollen die Piloten erneut streiken. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit hat ihre Mitglieder zu einer zweitägigen Arbeitsniederlegung an diesem Sonntag und Montag aufgerufen. 

Passagiere der Ferienflug-Tochter Discover Airlines müssen sich auf Ausfälle und Verspätungen an diesem Sonntag und Montag gefasst machen. Für diesen Zeitraum von zwei ganzen Tagen hat die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit die Piloten zum Streik aufgerufen. Es ist bereits der dritte Ausstand nach einem fünfstündigen Warnstreik kurz vor Weihnachten und einem regulären Streik über einen ganzen Tag am Freitag vergangener Woche, nachdem die Piloten in einer entsprechenden Urabstimmung für Streiks gestimmt hatten.

Die Gewerkschaft möchte einen Tarifvertrag

Die Gewerkschaft streitet für einen Erst-Tarifvertrag bei der vor zweieinhalb Jahren gegründeten Fluggesellschaft, die in Frankfurt und München operiert. Ihren Mitgliedern teilte sie am Freitag mit, dass das Management in neuerlichen Gesprächen kein verbessertes Angebot vorgelegt habe. Weiterhin halte das Unternehmen an der Vorbedingung fest, vor einem Tarifabschluss eine sogenannte Sozialpartnerschafts-Charta abzuschließen. Aus Sicht der VC solle damit das Streikrecht massiv eingeschränkt werden.

„Die Verhandlungen bleiben daher gescheitert“

„Die Verhandlungen bleiben daher gescheitert und können unter den vom Arbeitgeber geforderten untragbaren Bedingungen nicht fortgesetzt werden“, teilte die VC-Tarifkommission den Beschäftigten mit. Über das Vorgehen des Managements sei man verwundert, weil im Konzern der Schweizer Ferienflieger Edelweiss mit einem soliden Gesamtarbeitsvertrag ausgestattet sei. Zur erneuten Streikankündigung greife man als letztes Mittel angesichts des mangelnden Fortschritts in den Verhandlungen.

Der Januar-Streik hatte zu einigen Flugausfällen bei der Airline geführt, die insgesamt 24 Flugzeuge betreibt und unter anderem im Auftrag der Muttergesellschaft Lufthansa in München Kurzstrecken fliegt. Diese Flüge hatte Lufthansa für den Streiktag selbst übernommen. Die VC und die ebenfalls beteiligte Kabinengewerkschaft Ufo hatten sich nach dem Arbeitskampf sehr zufrieden gezeigt. Die Beteiligung der Belegschaften in Cockpit und Kabine sei überwältigend gewesen; etliche Flüge seien entweder nicht planmäßig oder gar nicht durchgeführt worden.

Der Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe war im Corona-Sommer 2021 zunächst unter dem Namen „Eurowings Discover“ gestartet und später in „Discover Airlines“ umbenannt worden. Er soll kostengünstiger als die Lufthansa-Kernmarke unterwegs sein und Ferienfliegern wie der Condor Konkurrenz machen.

Lufthansa verhandelt derzeit mit verschiedenen Beschäftigungsgruppen

Lufthansa verhandelt derzeit mit mehreren Beschäftigtengruppen in unterschiedliche Konzerngesellschaften über Arbeitsbedingungen und Entgelte. Bei der Discover gibt es Konflikte mit den Piloten und dem Kabinenpersonal. Bei der Mutter Lufthansa haben bereits die Flugbegleiter und die Bodenkräfte mit Warnstreiks gedroht. Zusätzlich schränken Arbeitskämpfe bei Dienstleistern wie zuletzt an den Sicherheitskontrollen und den Bodenverkehrsdiensten den Luftverkehr ein.