Der Fernsehturm ist seit der Wiedereröffnung ein Besuchermagnet. Quelle: Unbekannt

Von Sebastian Steegmüller

Nach fast drei Jahren ist das Licht wieder an: Seit Ende Januar ist der Stuttgarter Fernsehturm wieder für Besucher geöffnet, die Modernisierung des Brandschutzes in dem 217 Meter hohen Wahrzeichen abgeschlossen. Rund 1,8 Millionen Euro flossen laut Südwestrundfunk (SWR) in das Ingenieurkunstwerk von Fritz Leonhardt (1909-1999), das als Urmodell für Fernsehtürme weltweit gilt.

Einen Schadensfall hatte es vor der Schließung nicht gegeben, Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn vertraute jedoch auf den Rat der Experten und entschied sich am 27. März 2013 in seiner noch jungen Amtszeit zu der bundesweit viel beachteten, aber auch kritisierten Maßnahme. „Wenn es im Turmschaft brennt, sind Aufzug und Treppe nicht nutzbar. Das heißt, dass wir die Leute, die oben im Turm auf ihre Evakuierung gewartet hätten, womöglich nicht runtergebracht hätten“, sagte das Stadtoberhaupt damals.

Den alternativen Rettungsweg gibt es noch immer nicht, dafür wurden die Treppen im Schaft verbreitert und sämtliche Kabel isoliert. Außerdem können die Aufzüge im Brandfall aufgrund weiterer Modifikationen noch bis zu 30 Minuten weiter betrieben werden. Die Querelen sind längst vergessen, die Kritik an der Schließung verflogen. Am 5. Februar feierte der Fernsehturm seinen 60. Geburtstag. Und die Stuttgarter gratulierten ihrer Betonnadel mit einem Liebesbeweis: 500 Jahreskarten wurden innerhalb der ersten Woche verkauft. Obwohl der Turm im Januar noch nicht zugänglich gewesen ist, kann für das Jahr 2016 ein neuer Besucherrekord vermeldet werden. Während vor der Schließung jährlich rund 300 000 Besucher auf der Aussichtsplattform begrüßt werden konnten, rechnet der SWR am Ende 2016 mit fast doppelt so vielen Gästen.