Ein Café, in dem sich kleine wie große Gäste wohlfühlen, davon hat Renate Weik als junge Mutter geträumt. Mit dem Laki Manawa in Schorndorf hat die 39-Jährige ihren Wunsch in die Tat umgesetzt.
„Mama, wir wollen noch nicht gehen“, sagt ein Junge, der sich weigert, das Laki Kids zu verlassen, weil es sich dort zusammen mit seinem jüngeren Bruder so schön spielen lässt. Das Laki Kids ist das Spielzimmer, das Renate Weik in ihrem Schorndorfer Familiencafé als eigenes Reich für ihre jungen Gäste eingerichtet hat.
Und der Reaktion der beiden Jungs im Alter von sechs und drei Jahren nach zu schließen bietet das Familiencafé offenbar auch alles, was Kinderherzen begehren: Es gibt eine Kinderküche, eine Werkbank, eine kuschelige Leseecke, Riesenbauklötze, eine Schaukel, diverse Kletter- und Balanciergeräte sowie Rückzugsräume in einem Spielhäuschen und in der unteren oder oberen Etage eines Spielturms.
Es gibt Spielzeug aus Naturmaterialien
Dennoch wirkt der Raum nicht mit Spielzeug überfrachtet, und die zur Verfügung gestellten Sachen aus Naturmaterialien machen einen gepflegten und qualitativ hochwertigen Eindruck. Da zahlt man als Eltern gern vier Euro, damit der Nachwuchs beschäftigt ist, sodass man selbst Gelegenheit bekommt, den bestellten Kaffee entspannt zu trinken – und zwar, solange er noch heiß ist. Dazu bietet der im Boho-Style eingerichtete Caféraum nebenan für die erwachsenen Gäste die passende Wohlfühlatmosphäre.
„Ich wollte einen Wohlfühlort für Familien schaffen, in dem man physisch und mental wächst, fit wird und in Austausch kommt“, beschreibt Renate Weik die Idee hinter ihrem Café, das sie vor bald einem Jahr im Mai 2023 in Schorndorf eröffnet hat. Laki Manawa hat sie es getauft, was aus dem Hawaiianischen übersetzt glückliche Zeit bedeutet. Damit ihre Gäste darin eine solche verbringen können, bietet sie ihnen indes weit mehr als nur den Genuss von Kaffee, Tee, Kuchen und Snacks in stilvoller Einrichtung. In den dazugehörigen Kursräumen, dem Laki Studio, bietet Weik als ausgebildete Yoga-Lehrerin Kurse an – auch für Kinder und Jugendliche, Schwangere, junge Mütter mit Baby oder mit Kinderbetreuung parallel im Spielzimmer nebenan.
Zudem hat sich Weik für ihren Traum vom Familiencafé zur Pekip-Gruppenleiterin fortgebildet und veranstaltet mit Kooperationspartnern Vorträge zu Elternthemen wie Schlafberatung, Autonomiephase oder Erste Hilfe für Kinder. Dabei gehe es ihr vor allem auch darum, Eltern in Austausch miteinander zu bringen, ihnen einen Ort zu geben, wo sie sich treffen können, einen Ort, wie sie sich ihn einst als frischgebackene Mama gewünscht habe, sagt Weik: „Denn der Mensch braucht den Menschen, um zu leben.“
Doch bis aus ihrem Wunsch Wirklichkeit wurde, vergingen Jahre. Inzwischen ist die 39-jährige zweifache Mutter und ihre Kinder sechs und drei Jahre alt. Als ihre zweite Tochter ein Jahr alt gewesen sei, habe sie sich die Frage gestellt, ob sie zurück in ihren bisherigen Beruf als Unternehmensberaterin für digitale Strategien gehen möchte oder etwas Neues beginnen, erzählt Weik. Um eine Antwort darauf zu finden, habe sie meditiert – und das intensiv ein- bis zweimal täglich. „Dann war die Vision klar.“ Weik machte sich an die Umsetzung, schrieb einen Geschäfts- und Finanzierungsplan. Doch die Suche nach einer passenden Immobilie zog sich hin. „Entweder waren sie zu klein, zu teuer oder es gab keine Parkplätze.“ Im Schorndorfer Gewerbepark Heinkelstraße 27 wurde sie schließlich fündig.
Das Café ist nicht so leicht zu finden
Ein Aufsteller an der Straße weist den Weg zum Café, das fernab der Innenstadt wohl nur der findet, der es sucht. Dafür gibt es nicht nur Stellplätze für Autos, Weik hat zusätzlich einen Kinderwagen-Parkplatz eingerichtet. Auch bei der Ausstattung im Inneren ist an alles gedacht, was junge Familien brauchen – vom Wickeltisch samt Zubehör über Hochstühle für Babys und Kleinkinder in großer Zahl sowie Kindergarderobe und Schuhregal vor dem Spielzimmer bis hin zum Kindertoilettensitz und Tritthocker am WC-Waschbecken.
Doch lädt das Café offenbar auch dazu ein, ohne Nachwuchs entspannt Zeit zu verbringen, wie kinderlose Gäste zeigen, die dort neben jungen Eltern ebenso anzutreffen sind. Derweil ist Weik dran, eine weitere Vision Wirklichkeit werden zu lassen mit der Laki Beach. Dafür will die Existenzgründerin im Außenbereich Sand aufschütten lassen. Die Stadt und der Vermieter hätten bereits grünes Licht gegeben, berichtet Weik. Somit steht dem Strandfeeling für Erwachsene in- mitten des Gewerbeparks beziehungsweise dem Sandkasten im XXL-Format für kleine Gäste nichts mehr im Wege.
Weitere Infos gibt es im Internet unter: www.lakimanawa.com