Es fängt mit einem Anruf an: Mit vielen Tricks werden bevorzugt Senioren um ihr Erspartes gebracht. Foto: imago images/7aktuell.de Max Rühle

Falsche Polizisten erbeuten Zehntausende Euro bei zwei Opfern über 80. Eine Tübingerin zahlt gar zweimal.

Mehrere Zehntausend Euro haben zwei Opfer verloren – weil sie von falschen Polizisten am Telefon eingewickelt wurden. Aus Angst um ihren vermeintlich schuldigen Enkel hat eine über 80-jährige Frau aus Tübingen am Mittwoch sogar gleich zweimal fünfstellige Beträge übergeben. Anrufer hatten ihr vorgegaukelt, der Enkel habe einen tödlichen Unfall verursacht und müsse ins Gefängnis, wenn keine Kaution gezahlt werde. Die Frau übergab mittags das Geld auf einem Supermarktparkplatz in Tübingen. Die Täter wollten aber mehr – und dirigierten die Frau in die Huberstraße in der Stuttgarter Innenstadt. Die Tübingerin fand die wenig bekannte Straße zwischen Stadtgarten, Verwaltungsgericht und Börsenplatz. „Etwa zwischen 19.45 und 20 Uhr übergab sie das Geld“, sagt Polizeisprecherin Ramona Noller. Diesmal einer 20 bis 30 Jahre alten Frau mit Wollmütze und hellblauer Jacke. Daheim kamen der Betrogenen Zweifel – gegen 21 Uhr erstattete sie Anzeige. Die Kripo in Tübingen bittet um Hinweise über Telefon 0 70 71/ 972- 86 60.

Weiterer Betrug in Weilimdorf

Bereits am Dienstag übergab ein 82-Jähriger aus Weilimdorf einem vermeintlichen Polizisten Gold im Wert eines fünfstelligen Betrags. Die Anrufbetrüger hatten ihm gegen 13 Uhr weisgemacht, dass er seine Wertsachen vor einer Einbrecherbande in Sicherheit bringen müsse. Die Täter gaben sich damit aber nicht zufrieden und wollten noch weitere Wertsachen angeblich in Verwahrung nehmen. Als der 82-Jährige mit seinem Sohn Rücksprache hielt, flog der Schwindel auf. „Das Opfer hat dann am Mittwoch Anzeige erstattet“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Eine Beschreibung des Goldabholers liegt nicht vor.