Markus Fuchs’ Platz in der Egelseehalle ist nun neben dem Spielfeld. Kapitän Timo Durst scheint damit sehr einverstanden zu sein. Foto: /Jörn Kehle

Der frühere Kreisläufer fühlt sich in seiner Rolle als sportlicher Leiter des TSV Neuhausen wohl. An den EZ-Pokal hat er gute Erinnerungen.

Wenn Markus Fuchs am Wochenende die Halle im Sportpark Weil betritt, wird das eine weitere Premiere für ihn sein. Nicht, weil der EZ-Pokal zum ersten Mal auf dem Gelände an der B 10 ausgetragen wird. Um die 15 Mal hat Fuchs am Kreis des TSV Neuhausen bei dem Traditionsturnier mitgespielt und es fünf Mal mit gewonnen. „In den ersten Jahren haben wir meistens im Finale gegen den TSV Deizisau verloren, dann haben wir das Blatt gewendet“, erinnert er sich gerne. Diesmal ist Fuchs als sportlicher Leiter seines Heimatvereins dabei, den Posten hat er im vergangenen Sommer übernommen.

Als Bernd Locher nach vielen Jahren angekündigt hatte, seinen Vertrag nicht zu verlängern und Fuchs gefragt wurde, ober er übernehmen wolle, „war ich überrascht und habe gleich zugesagt“, wie der 39-Jährige erzählt. Jetzt sagt er: „Ich habe es nicht bereut.“ Und: „Ich bin immer noch in der Einarbeitungsphase. In der nächsten Saison wird es zwar sicher nicht weniger spannend, aber dann habe ich alles ein mal durch.“

Fuchs die Aufgabe anzuvertrauen, lag im wahrsten Sinne des Wortes nahe: Er wohnt 500 Meter von der Egelseehalle entfernt, hat seit der E-Jugend für keinen anderen Verein gespielt, war auch nach seinem Karriereende sechs Jahre zuvor bei fast jedem Heimspiel in der Halle. Und als Standortleiter von Ritter Sport kann er organisieren und führen. Dazu gab die Familie ihr Okay. „Es kommen einige Stunden in der Woche zusammen, aber das lässt sich gut mit meinem privaten und beruflichen Alltag verbinden“, erzählt der Vater zweier Töchter. Zudem hat ihm der Handball einfach gefehlt: „Ich bin froh, dass ich wieder mitgestalten kann.“

Und das fiel ihm nicht allzu schwer. Was an der Konstellation, aber auch am Verein lag. Bei Dingen, die ihm nicht so geläufig waren „und an die man nicht gleich denkt“ wie etwa Passangelegenheiten, standen ihm Vorgänger Locher oder andere kompetente Leute im Verein zur Seite. Und die Vertragsgespräche waren eh kein Problem. Weil Fuchs sie von der anderen Seite kannte und weil bei den Maddogs in der Regel nicht viel Überzeugungsarbeit nötig ist. „Die Spieler wissen, was sie an Neuhausen haben“, erzählt er, „die Gespräche waren meistens, wie früher bei mir selbst, einfach und schnell.“ Mit den allermeisten Leistungsträgern ist er in Bezug auf die kommende Saison bereits durch. Nur einen neuen Trainer-Partner für Coach Markus Locher muss er noch finden. Was Personalien betrifft, hat er ebenfalls Mitstreiter, die ihm mit Tipps weiterhelfen. Zudem pflegt Fuchs einen freundschaftlichen Kontakt zu Managern benachbarter Clubs, die meist wie er bei ihrem Verein verwurzelt sind. Zudem unterstützt er die Philosophie zu hundert Prozent, dass die meisten Zugänge von der Jugendspielgemeinschaft JANO Filder aufrücken sollen. „So etwas hat nicht jeder Verein“, sagt er.

Irgendwann wird Markus Fuchs daran gemessen werden, ob er die Neuhausener aus dem Fahrstuhl zwischen 3. Liga und Baden-Württemberg Oberliga rausbekommen hat. Aber das bereitet ihm keine schlaflosen Nächte. „Man versucht ja seit 20 Jahren, das irgendwie hinzubekommen“, sagt er, „auch das kann ich nicht alleine schaffen.“ Er weiß, dass andere Vereine größere finanzielle Möglichkeiten haben. „Mit den Bedingungen bei uns können wir es aber auch schaffen. Unser Weg muss ein anderer sein“, betont er. Der über die JANO etwa. Womit er wiederum den eingeschlagenen Pfad des Vereins nicht verlässt.

Für den EZ-Pokal vermeidet der neue Sportchef eine klare Ansage an die Mannschaft. Er weiß, dass die Maddogs der ligahöchste Vertreter beim Turnier sind. „Ich sage nicht, dass wir gewinnen müssen. Aber wenn wir antreten, wollen wir das natürlich“, erklärt er. Um das zu wissen, hat er lange genug selbst den Kreis beackert.

Neuhausener Kaderplanung

Spieler
 Personelle Kontinuität hat bei den Handballern des TSV Neuhausen Tradition. So wurden auch unter der Regie des neuen sportlichen Leiters Markus Fuchs viele Verträge vorzeitig verlängert: Die Kapitäne Hannes Grundler und Timo Durst sowie Florian Distel, Luis Sommer, Julian Reinhardt, Dustin Böhm, Philipp Keppeler, Glenn Vincent Baumann, Simon Kosak, Nik Wittke, Daniel Maier und Niklas Prauß sind auch in der kommenden Saison dabei. Als Neuzugang steht Marlin Sprößig von der JANO-Jugend fest. Einziger Abgang ist bisher Torhüter Marc Vogel zum TSV Wolfschlugen.

Trainer
 Nachdem Alexander Trost frühzeitig angekündigt hatte, am Ende der Saison als Coach aufzuhören, sucht Fuchs weiterhin einen neuen Trainer-Partner für Markus Locher. Bis Ende Januar will er den Neuen präsentieren.