Liane Becker-Özdemir (rechts) packt immer mit an – und zeigt den anderen Helferinnen und Helfern des TSV Deizisau auch mal, wie’s gemacht werden muss. Foto: Herbert Rudel

Damit beim EZ-Fußball-Pokal auch das Drumherum stimmt, braucht es viele helfende Hände – und ein Organisationsteam, das sich in jeder Situation zu helfen weiß.

Keine Frage: Die Zuschauerinnen und Zuschauer, die den Weg zum EZ-Pokal antreten, freuen sich auf spannende Spiele, auf technische Kabinettstückchen, auf spektakuläre Torwartparaden und auf blitzsaubere Treffer. Nicht weniger wichtig, um einen gelungenen Fußballabend oder gleich einen ganzen Fußballtag abzurunden, ist allerdings, dass das Drumherum stimmt. Dafür braucht es viele helfende Hände – und ein Organisationsteam, das dafür sorgt, dass so gut wie keine Wünsche offen bleiben.

Diese Verantwortlichen hat der gastgebende TSV Deizisau in seinen Reihen, so dass dem Lob eines Besuchers, der sich gerade ein Falafel-Pita schmecken lässt, nicht viel hinzuzufügen ist. „Die hauen sich richtig rein. Alles flutscht“, sagt er zwischen zwei Bissen in die leckeren Kichererbsen-Kugeln. Mit den besagten Verantwortlichen zu sprechen, ist hingegen nicht so einfach. Ein vereinbarter Termin verschiebt sich um ein paar Minuten: aus gutem Grund. Eine der beiden zentralen Kassen verweigert ihren Dienst.

50 Kilo Pommes – pro Abend

Tom Lehmann, der im TSV-Vorstand für die Veranstaltungsleitung zuständig ist, und Liane Becker-Özdemir, bei den Heimspielen der ersten und der zweiten Mannschaft übernimmt sie auf der Hinteren Halde mit dem HiHa-Team die Bewirtung, versuchen die Elektronik der Kiste wieder ins Laufen zu bringen. Vergeblich. Kurzerhand muss ein Ersatz beschafft werden. Die gute, alte Geldkassette kommt zum Einsatz. „Wo keine Elektronik drin ist, kann auch keine kaputtgehen“, lautet die einfache Erkenntnis der beiden: Problem gelöst!

Improvisationsgabe und Flexibilität, aber auch Routine und Gelassenheit sind nicht nur in solch einer Situation gefragt. Und die haben sie alle: Micha Wolf, der für den Bierbock zuständig ist, Andi Helmrich, der Mann für die Finanzen, und natürlich Abteilungsleiter Tobias Fischer, der überall mit anpackt, wo’s klemmt. Souveränität strahlt auch Liane Becker-Özdemir aus. „Als Gastronomiekind sind einem solche Festivitäten ja nicht so ganz fremd“, sagt die Frau, die hauptberuflich in der Schulmensa der Gemeinde tätig ist, von der aus auch das Kinderhaus Himmelblau mitversorgt wird.

Auch die Partner müssen flexibel sein

„Zum Ausgleich und in meiner Freizeit arbeite ich zudem in einem der Festzelte, wenn auf dem Cannstatter Wasen was los ist“, fügt sie hinzu. Zum Ausgleich wohlgemerkt. Als solchen empfindet Becker-Özdemir auch ihr Tun beim TSV. „Ich habe eigentlich keine Vereins-Gene, bin da aber irgendwie reingerutscht“, erklärt sie. Als Bambinitrainerin habe sie mal angefangen. „Dann war mein sportliches Wissen allerdings erschöpft und ich habe mir eine andere sinnvolle Aufgabe gesucht.“

Die Bestellungen, das Catering und die Logistik beim EZ-Pokal hat sie jedenfalls im Griff – und Geschäftsleute an der Hand, die ebenfalls spontan und flexibel handeln können. „Wir haben mit der Bäckerei Stumpp, der Metzgerei Röckle, dem Getränkehändler Bayha und dem Burra-Döner regionale Partner, die bei Bedarf schnell reagieren können“, betont Becker-Özdemir. Viele Hektoliter an Getränken und zentnerweise Speisen gehen über die Theken. Allein 50 Kilogramm Pommes frites braucht es an einem Abend. Und wenn doch mal etwas ausgeht, findet sich rasch eine Lösung.

Becker-Özdemir: Wenn’s irgendwo klemmt, springt immer jemand ein

Auch das Aufstellen der Schichtpläne erfordert eine gewisse Erfahrung, die nicht zuletzt Micha Wolf mitbringt. Die Mannschaften des TSV werden entsprechend eingeteilt, pro Schicht sind in der Regel 16 Leute am Start. „Und wenn’s mal irgendwo klemmt, springt eigentlich immer jemand ein, wenn man freundlich fragt“, sagt Becker-Özdemir.

Apropos freundlich: Daran fehle es hin und wieder mal auf der anderen Seite der Theke, ergänzt sie und kommentiert das Gebaren mancher Gäste mit einem Kopfschütteln. „Dass einige ihre schlechte Laune pflegen, ist ja ihre Sache. Allerdings sollte sich jeder und jede darüber im Klaren sein, dass alle das hier in ihrer Freizeit und rein ehrenamtlich machen“, sagt die Mitorganisatorin.