Spaß an der Kasse: Tonio Pepe (links) und Herbert Netter. Foto: /Sandra Belschner

Pokalsplitter über einen Schiedsrichterwechsel, neue Aufgaben und eine gute Aktion.

Erst Deizisau, dann Sinsheim

Es hat schon fast Tradition: Der Schiedsrichter, den der langjährige Einteiler Horst Böhm für das Endspiel des EZ-Pokals vorsieht, ist an dem Tag auch als Unparteiischer im Einsatz – aber nicht beim Turnier. Das liegt vor allem daran, dass in der Region Leute an der Pfeife sind, die zu Höherem berufen sind und entsprechend auch eingesetzt werden. Warum also sollte es im Jahr 2023 anders sein? Felix Prigan jedenfalls wird am Samstag beim Testspiel zwischen 1899 Hoffenheim und den Glasgow Rangers als Linienrichter fungieren. Den EZ-Pokal bei seinem Heimatverein will sich der 24-Jährige aber nicht entgehen lassen. Deshalb kommt er schon an diesem Freitagabend auf die Hintere Halde und leitet zwei Spiele. Am Samstag düst er dann nach Sinsheim zu einem bestimmt interessanten Einsatz. Das EZ-Pokal-Finale, das hatte Böhm für den Fall der Fälle natürlich schon längst organisiert, pfeift Lukas Wolf – auch ein Guter und auch vom TSV Deizisau.

Fröhlicher Kassendienst

Wenn beim TSV Deizisau EZ-Pokal ist, dann muss jeder aus dem Verein ran. Die ersten Gesichter, die Spieler und Fans am Donnerstag auf der Hinteren Halde sahen, waren die von Tonio Pepe und Herbert Netter, die bestens gelaunt und für jeden mit einem freundlichen Spruch das Eintrittsgeld kassierten. Beide sind beim TSV aus anderen Positionen bekannt. Netter war lange stellvertretender Fußball-Abteilungsleiter, Pepe neun Jahre lang als Trainer im Einsatz. „Bis 2017“, antwortet er wie aus der Pistole geschossen, wann er damit aufgehört hat. Seither genießt er mehr Freizeit, bringt sich in seinem Verein aber immer noch ein. Er kümmert sich um Sponsoring und Marketing – und übernimmt eben auch mal einen Kassendienst, wenn es nötig ist. „Ich mache das gerne“, sagt Pepe und man merkt es ihm an. Wenn er auf den Sportplatz geht, wird das in Zukunft eher unten in Weil beim FC Esslingen sein. Denn da kickt seit dieser Saison sein Sohn Dario. „Ich finde das gut und hoffe, dass er sich durchsetzt“, sagt der Papa. Beim FCE freut er sich auf ein regelmäßiges Wiedersehen mit einem alten Bekannten, der natürlich auch beim EZ-Pokal auf der Tribüne stand: Dejan Majhen, mit dem er früher beim TSV Wäldenbronn zusammen gekickt hat. Mittlerweile sind ihre Söhne Dario und Louis Kameraden.

Registrieren bei der DKMS

Die Mission von Stefan Eitel hat insoweit mit Fußball zu tun, als dass seine Tochter Hannah beim TSV Deizisau kickt. Was sich lapidar anhören mag, ist keineswegs selbstverständlich. Denn Hannah war vor gut zwei Jahren an einer seltenen Form der Leukämie erkrankt – und überlebte nur, weil ihr durch die DKMS ein Stammzellenspender vermittelt werden konnte. Inzwischen geht es dem Mädchen gut. „Richtig gut“, wie ihr Papa freudestrahlend erklärt. Doch mit der Genesung seiner Tochter ist das Engagement von Stefan Eitel für die DKMS keineswegs erlahmt. Wo immer es geht, rührt er die Werbetrommel dafür, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Stammzellenspender registrieren lassen, was mittels eines simplen Abstrichs an der Mundschleimhaut möglich ist. So richtete er denn auch beim EZ-Pokal vor den Partien in den Kabinen einen entsprechenden Appell an die Mannschaften. „16 Teams mit jeweils 20 Fußballern. Wenn sich da nur ein paar von ihnen registrieren lassen, dann ist schon was gewonnen, um möglicherweise Leben zu retten“, betont Eitel. Das gelte im übrigen aber auch für jeden anderen und für jede andere, fügt er hinzu.