Erfrischung tut nach dem Zieleinlauf richtig gut, hier Ricarda Gründig. Foto: /Herbert Rudel

Massage, Jonglage, frisches Obst, viel Wasser und eine Fußballprofi-Anekdote: Mit dem EZ-Lauf verbinden sich etliche Geschichten.

Beim 22. Eßlinger Zeitung Lauf war viel Abkühlung gefragt. Und es gab weitere Randnotizen.

Massagen: In der Schelztorhalle stand der Physiotherapeut Sung Hwan Neigenfind mit einem 20-köpfigen Team und zehn Liegen parat, die Sportler vor und nach dem Lauf zu unterstützen. Die Massage vor dem Lauf diene aber nicht allein medizinischen Zwecken oder zur Lockerung der Muskulatur, verrät der Fachmann. „Es ist auch psychologisch gut“, sagt Neigenfind. Die Sportler könnten durch die gute Vorbereitung an Selbstvertrauen gewinnen. Die meisten Läuferinnen und Läufer kämen aber nach dem Zieleinlauf, um sich Waden, Hüfte, Oberschenkel, Wirbelsäule oder Becken behandeln zu lassen. „Die Pflastersteine sind eine große Belastung für die Sprunggelenke“, sagt Neigenfind. Wer sich nach dem Lauf massieren lasse, der sei schneller wieder fit. Ein mehrtägiger Muskelkater könne so vermieden werden.

Erfrischung: Mit einer für viele Sportler willkommenen Abkühlung lockten beim Anstieg vor dem Marktplatz die Stadtwerke. Michael Bacher und seine Kollegen hatten ein Wasserzerstäubungssystem angeschlossen, durch das die Läufer hindurch huschten. Rund ein Drittel nutze das Angebot, so Bacher. „Mit steigender Rundenzahl wird der Bedarf höher“, hat er beobachtet. Rund 2000 Liter Wasser würden benötigt. Eine ähnliche Anlage hat das örtliche Deutsche Rote Kreuz (DRK) nach dem Zieleinlauf betrieben. Wenn Läufer die Dienste des DRK in Anspruch nehmen müssten, sei es meistens wegen Dehydration und Kreislaufproblemen, verrät der Gruppenführer Matthias Bährle. Mit der Dusche wird der Überhitzung entgegengewirkt.

Fans: Die Zuschauer feuerten die Läufer nach Kräften an. Für Lautstärke sorgten auch die von der Kreissparkasse zur Verfügung gestellten Papptröten. Unter den Fans war auch Esslingens Finanzbürgermeister Ingo Rust. Er sei dabei, um Tochter Ida (8) anzufeuern. Oberbürgermeister Matthias Klopfer vertrete die Bürgermeisterriege.

Obst: Alle Hände voll zu tun, hatten Heike Langmann-Pikard und Nicole Bürger. Die beiden Handballerinnen vom Team Esslingen waren für die Bereitstellung der Bananen und Äpfel am Zieleinlauf zuständig. 24 Kisten Bananen und 13 Kisten Äpfel hatten sie gestapelt und die Bananenbündel zerpflückt. „Es muss schnell gehen“, sagt Langmann-Pikard. Wenn das Hauptfeld durch das Ziel läuft, muss rasch für Obstnachschub auf dem Tisch gesorgt werden.

Jonglage: Auch wieder beim EZ-Lauf am Start war – wie Streckensprecher Achim Seiter ihn bezeichnete – „Urgestein“ Peter Rottenbach von der Jongliergruppe vom Esslinger Komma. „Es war bestimmt schon mein zehnter Start mit Bällen. Früher bin ich ganz normal mitgelaufen.“ Zur „Jonglierbestzeit“ hat es in diesem Jahr mit knapp über einer Stunde nicht gereicht, diese liegt bei 55 Minuten. Auf die Frage, wie oft er seine drei Jonglierbälle während des Laufens aufsammeln musste, antwortete er mit ernster Miene: „ Drei Mal – also genau drei Mal zuviel.“

Farbtupfer: Sehr auffallend in ihren leuchtend grünen Shirts unterwegs waren auch wieder die Mädels und Jungs der Grundschule Aichwald – und zwar zum achten Mal. In diesem Jahr waren knapp 70 Kinder in den verschiedenen Läufen am Start. „Es macht den Kids immer Spaß, alle haben das Ziel erreicht und freuen sich schon wieder auf das kommende Jahr“, resümierte Steffi Bach, eine der Organisatorinnen des Teams der Grundschule.

Doppelfunktion: Zuerst ab 9 Uhr als Starter der KSK-Bambiniläufe und später selbst als Aktiver im Hauptlauf im Einsatz war Jochen Münzenmaier. „Zuerst kümmere ich mich um den Nachwuchs“, sagte der stellvertretende Regionalleiter der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen. „Danach bin ich eben wie fast immer selbst am Start. Eine Zeit unter 40 Minuten wäre schon überaus gut.“ Diese erreichte er am Ende zwar in 41:05 Minuten nicht ganz, kann aber mit Platz 17 trotzdem zufrieden sein.

Wassertank: Bevor das ganze „Gewusel“ in der Stadt losging, drehte wie immer Thomas Schüssler vom Grünflächenamt mit dem Wassertank seine Runde. „Hier auf der Agnesbrücke und drumherum sind 87 Kästen und Tröge zu gießen, da ist der 2000-Liter-Tank am Ende fast leer. Und wenn’s sein muss, könnte ich den ein oder anderen Läufer oder Zuschauer auch erfrischen.“

Heute ein Fußballprofi: Karl-Heinz Gattner, langjähriger technischer Leiter des Eßlinger Zeitung Laufs, wusste am Rande der Strecke von einer erstaunlichen Anekdote zu berichten. Vor 20 Jahren habe ein Junge den Bambinilauf gewonnen, der heute Fußballprofi ist und erst jetzt von Union Berlin zur TSG Hoffenheim gewechselt ist: Grischa Prömel. Der heute 27-Jährige hat in Esslingen eben nicht nur das Kicken, sondern auch das Laufen gelernt.