Großer Bahnhof für eine starke Frau bei der Preisverleihung in der WLB. Foto: Roberto Bulgrin/bulgrin

Maria Kalesnikava hat jahrelang in der Stuttgarter Region gelebt und gearbeitet. Wegen ihres Engagements für die Menschenrechte in Belarus wurde sie in ihrer Heimat für elf Jahre inhaftiert. Mit der außerordentlichen Verleihung des Theodor-Haecker-Preises bekundet die Stadt Esslingen ihre Solidarität mit Maria Kalesnikava.

Sie hätte es sich einfach machen und die demokratische Opposition in Belarus von hier aus unterstützen können. Doch Maria Kalesnikava ist nie den einfachen Weg gegangen. Unbeugsam hat sie sich für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte in ihrer Heimat und gegen den Diktator Alexander Lukaschenko engagiert. Sie hat mit Swetlana Tichanowskaja und Veronica Tsepkalo für eine demokratische Präsidentschaft gekämpft. Und als klar war, dass Lukaschenko das Wahlergebnis gefälscht hatte, blieb Maria Kalesnikava dennoch in Belarus. Lukaschenko hätte sie gerne aus dem Land geworfen, doch die 39-Jährige, die in Stuttgart Musik studiert und in der Region unterrichtet und Kulturprojekte angestoßen hatte, widersetzte sich. Sie wurde verhaftet und zu elf Jahren Haft verurteilt.